Schwieriges Geschäftsjahr 2023
Edeka Südwest erzielt dennoch Umsatzplus

Edeka Südwest in Offenburg | Foto: gro

Offenburg (st) „Mit unserem genossenschaftlichen Zusammenhalt im Rücken konnten wir unsere führende Marktposition im Südwesten absichern. Wir haben unser Markenprofil geschärft und überzeugen mit einem Sortimentsmix, der weit über attraktive Verkaufspreise hinausgeht, regionale Stärken ausspielt, entscheidende Mehrwerte bietet und so dem Bedürfnis der Verbraucherinnen und Verbraucher nach erschwinglichen sowie hochwertigen Lebensmitteln entspricht“, resümiert Rainer Huber, Sprecher des Vorstands Edeka Südwest. Im durch Preissensibilität der Verbraucher sowie gestiegene Kosten infolge des Ukraine-Kriegs geprägten Jahr 2023 erzielte der Unternehmensverbund ein Umsatzplus: Der Verbund-Außenumsatz stieg 2023 im Vorjahresvergleich um knapp drei Prozent auf 10,4 Milliarden Euro, so das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Die Stärkung des selbständigen Einzelhandels hat für Edeka Südwest weiterhin oberste Priorität. Dafür investiert der Unternehmensverbund unter anderem in moderne Märkte, in die Logistik und in Digitalisierung sowie in immer nachhaltigere Prozesse und Sortimente. Drei Existenzgründer haben im Verbund 2023 den Schritt in die Selbständigkeit gewagt. Insgesamt 31 neue Vollsortiment-Märkte wurden im Jahr 2023 eröffnet (inklusive Inhaberwechsel und Übergaben an selbständige Kaufleute). Damit sind nunmehr 1.111 Märkte Teil des Edeka-Verbunds im Südwesten, davon 1.041 Märkte in Händen selbständiger Kaufleute. Die Gesamt-Verkaufsfläche des Verbunds lag 2023 mit insgesamt 1.607.788 Quadratmeter  in etwa auf Vorjahresniveau. Im zurückliegenden Jahr wurden im Südwesten erstmals auch neun Märkte des Getränke-Fachmarktkonzepts Trinkgut in den Edeka-Verbund integriert. Bis Ende 2024 soll diese Zahl um weitere 20 anwachsen. 13 ehemalige real-Märkte hat Edeka Südwest seit 2021 in den Verbund integriert – als E-Center oder Marktkauf-Häuser. Zwei davon wurden 2023 kernsaniert. Bei sechs Märkten laufen die Arbeiten.

Regionalität, Qualität und Nachhaltigkeit bleiben Markenkern

Im aktuellen Online-Jahresbericht „Kräfte bündeln. Kraft entfalten.“ fasst Edeka Südwest sämtliche Meilensteine des vergangenen Jahres zusammen. Einer der Schwerpunkte der Jahres 2023 lag beim Sortimentsmix zweifelsfrei auf dem Thema Preiswürdigkeit. Gleichzeitig hielt Edeka Südwest an weiteren wichtigen Teilen des Markenkerns fest, insbesondere Regionalität. Gleich drei Jubiläen von regionalen Markenfleischprogrammen konnte der Unternehmensverbund mit seinen Partnern feiern: „10 Jahre Hofglück“ (Schweinefleisch und Geflügel), „20 Jahre Württemberger Lamm“ und „30 Jahre Schwarzwald Bio-Weiderind“. Mit der Zusammenarbeit mit Betrieben in der Region verfolgt Edeka Südwest das Ziel, die regionale Landwirtschaft zu stärken, eine tiergerechtere Haltung zu fördern und so eine hohe, nachhaltigere Qualität von Fleischprodukten für die Märkte des Verbunds zu sichern.

Ein weiterer Baustein zur Versorgung der Märkte mit regional erzeugten Lebensmitteln sind die verbundeigenen Produktionsbetriebe, darunter die Bäckereigruppe Backkultur. Am Standort Neuenburg bei Freiburg wurde im vergangenen Jahr ein neuer hochmoderner Thermoöl-Ofen installiert. Etwa 3.000 Ein-Kilo-Brote können so pro Stunde gebacken werden. Bei Schwarzwald-Sprudel in Bad Peterstal-Griesbach ging im April 2023 eine neue Glas-Abfüllanlage in Betrieb. Damit können 65 Millionen Flaschen jährlich vom Band laufen. Die Zehn-Millionen-Euro-Investition stärkt den Standort im Renchtal und das Segment der Mehrweg-Glasflaschen.

Nachhaltige Prozesse

Mit dem Ziel, Prozesse kontinuierlich nachhaltiger auszurichten, startete Edeka Südwest im vergangenen Jahr ein Projekt zur Umstellung der eigenen LKW-Flotte von Diesel auf den innovativen Kraftstoff Bio-LNG bis 2030. Im ersten Halbjahr 2024 beginnt im Logistik-Zentrum Ellhofen der Wechsel auf LNG-Fahrzeuge, welche künftig mit dem Kraftstoff Bio-LNG betrieben werden können. Für den Offenburger Fuhrpark werden 2024 und 2025 insgesamt 60 LNG-Lkw ausgeliefert. Der Bau einer ersten Tankanlage für Bio-LNG startet im Herbst 2024. Weitere Anlagen sind in Planung. Damit können ab 2030 jährlich ca. 20.000 Tonnen CO2-Ausstoß vermieden werden.

Mit einem symbolischen Spatenstich startete im Juni 2023 der Neubau eines neuen Tiefkühllagers am Standort Offenburg. Mit der 60-Millionen-Euro-Investition sichert Edeka Südwest die Expansion des Verbunds ab und setzt neue Maßstäbe bei der nachhaltigeren Ausrichtung der Gebäude und Anlagen. Die Abwärme der Kälteanlage wird zukünftig in ein Nahwärmenetz eingespeist, zur Versorgung weiterer Gebäude mit Wärme. Das Dach des neuen Lagers wird mit einer Dachbegrünung versehen, auch die Fassade wird teilweise begrünt. Photovoltaik kommt ebenfalls zum Einsatz. Die Inbetriebnahme ist für den Jahreswechsel 2025/2026 geplant.

In die Erweiterung und Modernisierung des Trockensortimentslagers am Standort Heddesheim flossen rund 40 Millionen Euro. Damit können die Lagerkapazitäten um bis zu 55 Prozent ausgebaut werden. Die Einweihung fand im Juli 2023 statt. Die Umbauarbeiten wurden zudem für die energetische Sanierung genutzt, unter anderem in Form einer stärkeren Gebäudedämmung. Darüber hinaus wurden die sanierten Bestandsabschnitte an das am Standort bestehende Nahwärmenetz angeschlossen, das durch die Abwärme der Kälteanlage gespeist wird und die Gebäude mit Wärme versorgt. Außerdem wurde das Dach der Lagerhalle mit einer Dachbegrünung versehen.

Investitionen in Effizienz und die Bündelung von Kräften

Im Jahr 2023 hat der Edeka-Verbund die Weichen zur Gründung des neuen Unternehmens Edeka IT gestellt. Darin werden die IT-Bereiche der bundesweit sieben Edeka-Regionalgesellschaften und der Hamburger Edeka Digital GmbH zusammengeführt. Das neue Unternehmen soll künftig schnell, flexibel und effizient branchenweit führende IT-Lösungen für Edeka-Kaufleute, den Großhandel und die Edeka-Zentrale entwickeln.

Auch beim Thema Mitarbeitergewinnung und -bindung bündelt der Edeka-Verbund im Südwesten Kräfte. Vergangenes Jahr ging mit der neuen Karriere-Website „karriere-edeka.de“ ein wichtiges Tool online. Sie informiert umfassend über Job-Möglichkeiten, selbstverständlich auch für Quereinsteiger, und verlinkt darüber hinaus direkt auf verschiedene Social-Media-Kanäle. Auch das Thema Ausbildungsqualität stand 2023 im Fokus: Auszubildende und Studierende am Großhandelsstandort Offenburg können regelmäßig ihren Einsatzbereich bewerten. Auf dieser Basis wurden im Frühjahr 2023 erstmals die besten Bereiche nach festgelegten Kriterien mit einem Qualitätssiegel geehrt. Beim Deutschen Personalwirtschaftspreis 2023 konnte sich das Projekt unter den Top 3 in der Kategorie „Ausbildung & Duales Studium“ platzieren.

Hintergrund

Edeka Südwest mit Sitz in Offenburg ist eine von sieben Edeka-Regionalgesellschaften in Deutschland und erzielte im Jahr 2023 einen Verbund-Außenumsatz von 10,4 Milliarden Euro. Mit rund 1.100 Märkten, größtenteils betrieben von selbstständigen Kaufleuten, ist Edeka Südwest im Südwesten flächendeckend präsent. Das Vertriebsgebiet erstreckt sich über Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und das Saarland sowie den Süden Hessens und Teile Bayerns. Zum Unternehmensverbund gehören auch der Fleisch- und Wurstwarenhersteller Edeka Südwest Fleisch, die Bäckereigruppe Backkultur, der Spezialist für Schwarzwälder Schinken und geräucherte Produkte Schwarzwaldhof, der Mineralbrunnen Schwarzwald-Sprudel, der Ortenauer Weinkeller und der Fischwarenspezialist Frischkost. Einer der Schwerpunkte des Sortiments der Märkte liegt auf Produkten aus der Region. Im Rahmen der Regionalmarke „Unsere Heimat – echt & gut“ arbeitet Edeka Südwest beispielsweise mit mehr als 1.500 Erzeugern und Lieferanten aus Bundesländern des Vertriebsgebiets zusammen. Der Unternehmensverbund, inklusive des selbständigen Einzelhandels, ist mit rund 47.000 Mitarbeitenden sowie etwa 3.000 Auszubildenden in rund 40 Berufsbildern einer der größten Arbeitgeber und Ausbilder in der Region.

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