44. Offenburger Wirtschaftsforum
Bezahlbarer Wohnraum als Motor

Das Thema Bauen und Wohnen stand im Mittelpunkt des 44. Wirtschaftsforum in Offenburg. | Foto: Stadt Offenburg/Hohnwald
  • Das Thema Bauen und Wohnen stand im Mittelpunkt des 44. Wirtschaftsforum in Offenburg.
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Offenburg (st) Bezahlbarer Wohnraum steigert die Attraktivität eines Arbeitgebers und ist daher ein wichtiger Motor für die Wirtschaft. Die Stadt Offenburg hat den Wohnbau in den lvergangenen Jahren daher intensiv gefördert. Im Rahmen des 44. Offenburger Wirtschaftsforums im Kesselhaus erläuterte die Firma Wackerbau, was Unternehmen selbst tun können, so die Stadt in einer Pressemitteilung.

Das Kesselhaus bot einen würdigen Rahmen für das 44. Offenburger Wirtschaftsforum zum Thema "Unternehmen.Bauen.Wohnen.". Das sakral anmutende Fabrikgebäude, Atelier des Künstlers Stefan Strumbel, liegt eingebettet im prämierten Sanierungsgebiet Mühlbachareal, das 620 neue Wohneinheiten umfasst. Daneben entstand es in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und damit in derselben Ära, in der die Firma Wackerbau GmbH & Co. KG ihren eigenen Grundstein legte.

150-Jähriges

1874 war das Geburtsjahr des Offenburger Unternehmens, das in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen feiert. Anlass genug, als Gastgeber des diesjährigen Wirtschaftsforums aufzutreten. Rund 120 geladene Gäste waren gekommen, um zu gratulieren und gemeinsam mit dem Jubilar ein wichtiges Wirtschaftsthema zu erörtern: die Gewinnung talentierter Mitarbeiter durch ein gutes Angebot an bezahlbarem Wohnraum.

Offenburg habe in den zurückliegenden Jahren pro Jahr 330 neue Wohneinheiten geschaffen und damit die selbst gesteckten Vorgaben der Bundesregierung übertroffen, informierte Oberbürgermeister Marco Steffens. "Doch es reicht leider noch nicht", resümierte er.

Mangelndes Angebot

Andreas Klein, Geschäftsführer "Projektentwicklung" bei der Wacker Projekt GmbH untermauerte das mangelnde Angebot durch Zahlen: Im Jahr 1990 hätten deutschlandweit zirka drei Millionen Sozialwohnungen zur Verfügung gestanden, 2023 waren es nur noch 1,07 Millionen. 54 Prozent der Deutschen lebten zur Miete. "Sie geben bis zu einem Drittel ihres Einkommens für die Miete aus", machte Klein die hohe Belastung deutlich. Die Kommunen alleine könnten den Bedarf an bezahlbarem Wohnraum nicht decken. "Eine Lösung sind Mitarbeiterwohnungen", sagte Klein.

Die Firma Wackerbau bietet selbst Mitarbeiterwohnungen an und kann dadurch ihre Attraktivität als Arbeitgeberin steigern. Wohnungen aus der Hand des Chefs erleichterten das Recruiting und förderten gleichzeitig die Mitarbeiterbindung, führte Andreas Klein aus. Sie erhöhten oft auch die Flexibilität des Arbeitnehmers. Besonders für Talente aus dem Ausland seien Mitarbeiterwohnungen interessant, da sie den Antrag auf ein Arbeitsvisum erleichterten.

Mitarbeiterwohnungen können durch An- und Weitervermietung, Kauf von Belegungsrechten sowie durch Kauf oder Bau von Wohnungen gewonnen werden. Andreas Klein rechnete aus, dass sich der Neubau trotz der anfänglich höheren Kosten durch attraktive Förderprogramme auch in der momentanen Hochpreisphase lohnt. Und auch die Umsetzung müsse nicht gescheut werden, wenn ein Bauservice zum Beispiel der Firma Wackerbau in Anspruch genommen werde.

Podiumsdiskussion

Ulrich Moosmann, Geschäftsführer der Wackergruppe, warb mit der Erfahrung und Expertise des Traditionsunternehmens. Im vergangenen Jahr habe das Unternehmen 255.000 Kubikmeter neuen Raum geschaffen. Zu den Geschäftsbereichen zählt neben dem Rohbau, dem schlüsselfertigen Bauen, der Projektentwicklung und dem Bauservice auch das nachhaltige Joint Venture "Hybridbau Schwarzwald". Über einen Imagefilm der Firma wurden den Gästen einige repräsentative Gebäude vor allem in Offenburg vorgestellt, die aus dem Hause Wacker stammen.

Die Veranstaltung wurde durch eine Podiumsdiskussion abgerundet, an der neben Andreas Klein auch Alwin Wagner, Hauptgeschäftsführer der IHK Südlicher Oberrhein, und Baubürgermeister Oliver Martini teilnahmen. Moderatorin Silke Moschitz, Leiterin der Abteilung Stadtentwicklung, vertiefte dabei das Thema und erklärte, dass die Stadt Offenburg bei Fragen und Ideen jederzeit kontaktiert werden könne.

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