Am Samstagmorgen schnappt die Polizei zwei Männer während des Einbruchs
Offenburger Juwelier erneut überfallen – Täter in Haft

Erneut versuchten Täter das Juwliergeschäft in der Metzgerstraße in Offenburg auszurauben.  | Foto: gro
  • Erneut versuchten Täter das Juwliergeschäft in der Metzgerstraße in Offenburg auszurauben.
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Offenburg (gro). Auf den ersten Blick scheint es ein Samstagmorgen wie jeder andere in Offenburg zu sein. Gegen 8 Uhr schlendern die Kunden über den Wochenmarkt. Doch in der Metzgerstraße sieht es ganz anders aus: Ein grünes Motorrad liegt auf der Straße. Ein weißer Audi wird gerade auf einen Abschleppwagen geladen, die Front des Fahrzeugs ist völlig verbeult. Die Eingangstüre des Schmuckgeschäftes in der Metzgerstraße in Offenburg ist aus den Angeln gehoben und zerstört. Die Schaufensterauslagen hängen schief. Glassplitter, die bis zur gegenüberliegenden Häuserwand gespritzt sind, zeugen von dem Versuch, gewaltsam in das Geschäft einzudringen. Die Straße ist sowohl von der Kloster- als auch der Hauptstraße her gesperrt, denn die Polizei hat bereits den Tatort gesichert. Im Inneren des Geschäftes sieht man Menschen, die versuchen, das entstandene Chaos wieder in den Griff zu bekommen. Ein Nachbar beginnt, die herumliegenden Scherben zusammenzukehren.
Schon wieder wurde das Juweliergeschäft Spinner in Offenburg Ziel eines Einbruchs – doch dieses Mal hat die Polizei die mutmaßlichen Täter geschnappt. Denn sie war mit einem Mobilen Einsatzkommando vor Ort, als die Täter zu schlugen.
Die Serie dieser Blitzeinbrüche in der Ortenau begann Ende März, als Unbekannte mit einem Pkw gegen das Rollgitter des Lahrer Geschäftes gefahren waren. Sie schlüpften durch die entstandene Öffnung und entwendeten Schmuck und hochwertige Uhren. Genauso gingen sie dann keine zwei Wochen später, am 3. April, bei einem Einbruch in der Offenburger Filiale des Juweliers vor. Wieder wurde mit einem Auto gegen die Eingangstüre gefahren, wieder wurden Vitrinen ausgeräumt und die Täter machten sich blitzschnell davon. Die Ermittlungen ergaben, dass die Diebe wohl ein Motorrad zur Flucht nutzten.
Den gleichen Modus operandi wählten zwei Verdächtige am gestrigen Samstagmorgen, gegen 5.20 Uhr: Zwei Männer rasten mit einem zuvor bei Ortenberg entwendeten Auto vorwärts in die nach dem ersten Einbruch nur provisorisch reparierte Schaufensterfront. Noch bevor das Duo im Geschäft zur Tat schreiten konnte, klickten die Handschellen. Ein dritter Mann wurde in der Nähe des Tatortes festgenommen. Er wurde im Laufe des Samstags wieder freigelassen, durch die Ermittlungen hatte sich der anfängliche Tatverdacht nicht erhärtet.
Lange und intensive Ermittlungen der Kriminalpolizei gingen dem heutigen Erfolg voraus. Bereits vor Wochen verdichteten sich die Hinweise auf mögliche Flucht- und Tatfahrzeuge der jetzt vorläufig Festgenommenen. So schloss sich der Kreis – der Schlüssel war ein zuvor gestohlenes Auto.
Die zwei in Haft verbliebenen Männer wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft am späten Samstagnachmittag dem Haftrichter vorgeführt. Einer von ihnen ist den Sicherheits- und Justizbehörden bereits bekannt, er wird wegen eines vorangegangenen Blitzeinbruchs in Nordrhein-Westfalen per Haftbefehl zur Verbüßung einer mehrjährigen Haftstraße gesucht. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen besteht der Verdacht, dass die Verdächtigen auch für den zurückliegenden Einbruch in das Geschäft und den weiteren in Lahr am 20. März verantwortlich sind. Die Ermittlungen hierzu dauern noch an. Der am Gebäude und dem entwendeten Pkw entstandene Sachschaden kann nach Polizeiangaben noch nicht beziffert werden, dürfte jedoch in die Zehntausende gehen.

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