Versuchter Totschlag
Mann in Psychiatrie schwer verletzt
Ortenau (st). Ein 60-Jähriger wurde am 30. Januar in einer Klinik schwer verletzt. Die Staatsanwaltschaft hat nun gegen einen 33-jährigen Mitpatienten die zwangsweise Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus beantragt, wie sie in einer Pressemitteilung erklärt.
Sowohl der 60-Jährige als auch der 33-Jährige waren aufgrund akuter psychiatrischer Erkrankungen zur Behandlung in einer Psychiatrie in der Ortenau. Den Ermittlungen zufolge soll der 33-Jährige plötzlich mehrfach mit einem Gegenstand auf den 60-Jährigen eingeschlagen haben, um diesen zu töten. Der Mann erlitt so schwerwiegende Verletzungen unter anderem am Kopf, dass er in ein künstliches Koma versetzt werden musste. Er ist weiter in medizinischer Behandlung.
Der 33-Jährige war nach Einschätzung eines psychiatrischen Sachverständigen zur Tatzeit schuldunfähig. Er soll sich in einem psychotischen Ausnahmezustand befunden haben, da er an einer manisch, schizoaffektiven Störung leiden soll. Daher sei er nicht in der Lage gewesen, das Unrecht der Tat einzusehen und habe nicht schuldhaft gehandelt. Die Verhängung einer Strafe ist daher laut Staatsanwaltschaft nicht möglich.
Im Rahmen eines Sicherungsverfahrens muss das Landgericht Offenburg nun prüfen, ob die Tat so stattgefunden hat und ob vom 33-Jährigen aufgrund seiner Erkrankung weitere schwerwiegende Taten drohen. In diesem Fall könnte der Mann so lange zwangsweise in der geschlossenen Abteilung eines psychiatrischen Krankenhauses untergebracht werden, bis von ihm keine schwerwiegende Gefahr mehr ausgeht. Aktuell ist er dort nur vorläufig untergebracht. Die Hauptverhandlung vor dem Landgericht Offenburg findet voraussichtlich ab dem 1. August statt.
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