Feuer zerstört 72 Wohncontainer

160 Flüchtlinge bleiben unverletzt

Offenburg (ds) Kurz vor 21 Uhr am Freitagabend erreichte Landrat Frank Scherer, der in Ohlsbach gerade die Festrede zum 50-jährigen Bestehen des Kreisfeuerwehrverbands hielt, die Nachricht: In der Flüchtlingsunterkunft am Sägeteich in Offenburg ist ein Feuer ausgebrochen. Zusammen mit Kreisbrandmeister Bernhard Frei eilte er sofort zum Einsatzort. Auch Oberbürgermeister Marco Steffens und Bürgermeister Hans-Peter Kopp waren unmittelbar nach der Alarmierung vor Ort.

Bewohner meldet Brand

Gegen 20.45 Uhr meldete ein Bewohner der Anlage, dass in einem der Wohncontainer im ersten Obergeschoss ein Feuer ausgebrochen sei. Die Flammen griffen schnell auf angrenzende Container über, bevor sie durch die angerückten Wehrleute gelöscht werden konnten. Der komplette linke Wohnflügel, insgesamt 72 Container, wurde laut Kai Hockenjos, Pressesprecher des Landratsamts, durch den Brand zerstört. Der rechte Container-Flügel blieb von den Flammen verschont, wurde jedoch durch den Rauch in Mitleidenschaft gezogen. Keiner der rund 160 Bewohner wurde bei dem Vollbrand ernsthaft verletzt, lediglich eine Person erlitt eine Rauchgasverletzung. "Nur durch das hervorragende Zusammenwirken der Einsatzkräfte konnte Schlimmeres verhindert werden", betont Hockenjos am Samstag auf Anfrage der Guller-Redaktion. Vor Ort waren sowohl die Feuerwehr Offenburg als auch Einsatzkräfte der Polizei, des DRK, der Malteser und des THW. Oberbürgermeister Marco Steffens lobte insbesondere die gute Zusammenarbeit zwischen dem Ortenaukreis und der Stadt Offenburg. Zur Brandursache gibt es noch keine Erkenntnisse, sie ist derzeit Gegenstand polizeilicher Ermittlungen. Auch die Höhe des Sachschadens kann noch nicht beziffert werden.

Flüchtlinge in Freiburg

Noch in der Nacht konnten die Bewohner der Flüchtlingsunterkunft in Bussen nach Freiburg gebracht werden, da ihnen auf die Schnelle nicht ausreichend Platz im Ortenaukreis geboten werden konnte. "Es ist gerade Oberrhein Messe, da können wir nicht auf die Hallen zugreifen", erläutert Kai Hockenjos. Unterstützung fand man sofort bei der Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Freiburg. "Die ganze Anlage am Sägeteich ist bis auf Weiteres nicht bewohnbar. Bis nächste Woche sind die Flüchtlinge gut in Freiburg untergebracht. Bis dahin arbeitet das Migrationsamt auf Hochtouren, um im Kreis Platz zu schaffen", so Hockenjos weiter. Wo das sein wird, soll voraussichtlich am heutigen Sonntag bekannt gegeben werden.