Eine Frage, Herr Wolf
Zecke schnell entfernen

 Thomas Wolf

Sie gehören zu den ältesten Parasiten der Welt und können gefährliche Krankheiten übertragen: Zecken. Thomas Wolf vom Sachgebiet Umwelt- und Infektionshygiene im Landratsamt Ortenaukreis erklärt, wie man sich schützt und eine eventuelle Infektion erkennt.

Wann werden Zecken aktiv?
Sobald die Außentemperaturen konstant die Zehn-Grad-Marke übersteigen, werden Zecken aktiv und es geht meist auch gleich richtig los.

Wie kann ich mich schützen?
Zecken sitzen hauptsächlich im Unterholz und an Gräsern und werden im Vorbeigehen abgestreift. Dementsprechend bietet geschlossene Kleidung Schutz. Hingegen schützen sogenannte Repellentien, also Mittel zum Einreiben oder Aufsprühen, nur begrenzt. Am sichersten ist eine Impfung als Schutz vor FSME. Eine Impfung gegen Borreliose hingegen gibt es nicht. Da die Erreger jedoch erst nach mehrstündigem Saugen übertragen werden, kann durch die schnelle Entfernung der Zecke das Infektionsrisiko verringert werden.

Wie erkennt man eine Infektion?
Für die FSME geht man davon aus, dass 70 bis über 90 Prozent der Stiche mit einer infizierten Zecke ohne Krankheitserscheinungen bleiben. Bei den restlichen Personen kommt es zu grippeähnlichen Krankheitszeichen und bei einem geringen Anteil aller Infizierten in einer zweiten Krankheitsphase zur Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute. Die Borreliose kann viele Organe betreffen. Die typischste und mit über 80 Prozent häufigste Form ist die Wanderröte. Dabei bildet sich um die Einstichstelle ein roter Fleck, der sich von dort aus weiter ausbreitet. Spätfolgen können chronische Hautveränderungen sein. Auch Nervenbeteiligung und Gelenkschwellungen können fortbestehen.
Daniela Santo

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