Angedacht: Tobias Strigel
Weiße Schafe unter den Schwarzarbeitern
„Ehrenamtliche sind die weißen Schafe unter den Schwarzarbeitern“ – kennen Sie diesen Spruch? Vor einigen Jahren habe ich ihn in einem katholischen Gemeindehaus gelesen und muss heute noch schmunzeln, wenn ich mich an ihn erinnere.
Zum einen, weil die Rede von den weißen Schafen im kirchlichen Kontext, wie ich finde, „tierisch gut“ zur Rede von Gott als gutem Hirten passt. Zum anderen regt er mich aber auch zum Nachdenken an. Weil der Spruch mit seiner ironischen Sinnspitze in aller Deutlichkeit auf den Wert der Arbeit hinweist, die ehrenamtlich engagierte Menschen in vielen kirchlichen und gesellschaftlichen Bereichen meist im Verborgenen leisten und dabei einen richtig guten Job machen.
Tag des Ehrenamts
Apropos guter Job: Heute, am internationalen Tag des Ehrenamts, ist die Gelegenheit, allen ehrenamtlich Engagierten genau dafür Danke zu sagen: Danke für ihre Zeit, danke für ihre Talente und Fähigkeiten, danke für ihren Einsatz, mit dem sie einen unbezahlbar wertvollen Beitrag in den unterschiedlichsten Bereichen unserer Gesellschaft leisten. Auch wenn sie diesen Dank vielleicht gar nicht erwarten. Sie haben weit mehr verdient als ein „Vergelt's Gott“, einen warmen Händedruck oder einen weiteren Blumenstrauß an Tagen wie diesem – förderliche Rahmenbedingungen beispielsweise, die es ihnen ermöglichen, das gut zu tun, was sie gerne tun; eine aufmerksame und unterstützende Begleitung ihres Engagements durch die Einrichtung, in der sie sich engagieren; eine Gesellschaft, die den Wert ihres Engagements auch zu schätzen weiß, mit dem sie sie bereichern…
Die Tatsache, dass sich rund 30 Millionen Menschen in Deutschland ehrenamtlich engagieren spricht für sich. Und doch ist sie alles andere als selbstverständlich. Gut, wenn wir uns an Tagen wie heute daran erinnern und dabei neu überlegen, wie wir dieses wertvolle Engagement würdigen und fördern können. Ich finde, das sollte es uns wert sein.
Tobias Strigel, Leiter der Diözesanstelle Ortenau
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