Das Ortenau Klinikum
Von Stadtkrankenhäusern zur Spitzenmedizin
Ortenau Seit dem 1. Januar 2023 ist das Ortenau Klinikum in Achern, Lahr, Offenburg-Kehl mit den Standorten Offenburg Ebertplatz, Offenburg Josefsklinik und Kehl sowie Wolfach eine gemeinnützige Kommunalanstalt des öffentlichen Rechts. Träger ist der Ortenaukreis. Mit seinen rund 5.800 Mitarbeitern ist es der viertgrößte kommunale Klinikverbund in Baden-Württemberg. Zu ihm zählen Fachkliniken und medizinische Zentren.
Anspruch des Trägers
"An seinen sechs stationären Häusern in der Ortenau mit rund 1.700 Planbetten sowie einem Pflege- und Betreuungsheim sorgt es gemeinsam mit seinen wichtigsten Partnern, den niedergelassenen Ärzten, für eine umfassende Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau", so Christian Eggersglüß, Pressesprecher des Ortenau Klinikums. "Dies ist ein Anspruch, zu dem sich der Träger, der Ortenaukreis, bekennt – in Verantwortung gegenüber seinen 420.000 Bürgern."
Zahlreiche Städte und Gemeinden ließen bereits Anfang des vergangenen Jahrhunderts neue Krankenhäuser errichten und legten damit den Grundstein für eine moderne, stationäre Patientenversorgung. "Die 100-jährigen Jubiläen der Ortenau Kliniken in Achern, Offenburg, Kehl und Wolfach in den vergangenen Jahren bezeugen dies eindrücklich", stellt Eggersglüß fest. Vor allem größere Häuser hätten in den Anfangsjahren eine rasche bauliche und medizinische Entwicklung durchgemacht. In den kleineren Städten seien die Krankenhäuser meist reine Belegkrankenhäuser geblieben. In den 1960er-Jahren stellten der medizinische Fortschritt und steigende Bevölkerungszahlen vor allem kleinere Häuser vor wachsende Herausforderungen.
Der Kreis übernimmt
Mit der Kreisreform 1973 und in den Folgejahren gaben Städte und Gemeinden ihre Krankenhäuser an den neu entstandenen Ortenaukreis ab. Er entwickelte die Krankenhäuser durch umfangreiche Erweiterungen und Sanierungen sowie medizinisch weiter. Letzteres geschah auch mit Unterstützung des Landes. Es entstand eine zentrale Krankenhausverwaltung und die Zusammenarbeit der einzelnen Häuser wurde verstärkt. 1996 wandelte der Kreis die Kliniken in Eigenbetriebe um und fasste diese 2007 in einen Eigenbetrieb zum Klinikverbund Ortenau Klinikum zusammen. In diesem Jahr wurde auch die Stadtklinik St. Martin in Gengenbach integriert. Die Fusion mit der St. Josefsklinik in Offenburg war 2010.
2017 war ein wichtiges Jahr: Das Ortenau Klinikum und sein Träger, der Ortenaukreis, entwickelten eine Strategie, um die Zukunft des Klinikums langfristig zu sichern. Mit dem "Modell Landrat" wurden 2017 erste, mittelfristige Strukturveränderungen beschlossen. So wurden die Betriebsstellen Ettenheim, Kehl und Oberkirch ab dem 1. Januar 2019 als Portalkliniken der Häuser in Lahr, Offenburg und Achern geführt. Die Betriebsstelle Gengenbach wurde als Akutkrankenhaus aufgegeben. Stattdessen wurde sie zu einem Gesundheitszentrum mit Notfallbetriebsstelle und einer Rettungswache entwickelt.
Die Agenda 2030
Dramatischer waren die Entscheidungen, die ab 2018 umgesetzt wurden: In der Planung "Ortenau 2030 – Zukunft Gesundheit" wurde die stationäre Versorgung im September 2021 in Oberkirch und Ende 2022 in Ettenheim eingestellt. Auch diese beiden Standorte werden seitdem zu Zentren für Gesundheit weiterentwickelt.
Zwei Klinikneubauten in Achern und Offenburg sind vom Kreistag beschlossen. Vor kurzem hat sich der Kreistag mehrheitlich für einen Neubau in Lahr ausgesprochen. Während es für die Standorte Offenburg und Achern bereits Entwürfe gibt, der Bauantrag in Offenburg eingereicht und in Achern der Spatenstich erfolgt ist, steht der Prozess in Lahr noch am Anfang.
"Die Herausforderung beim Betrieb der Kliniken ist, den Versorgungsauftrag unter schwierigen, sich stetig ändernden Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen sowie dem raschen medizinischen Fortschritt zu sichern", so Eggersglüß. Auch die Erfüllung der umfangreichen Vorgaben von Politik und Fachgesellschaften wie die Erfüllung von Mindestmengen bei den Fallzahlen zählen dazu. So wie der wirtschaftliche Betrieb unter schwierigen Rahmenbedingungen wie dem Fachkräftemangel. 60.000 Patienten lassen sich jährlich stationär und 170.000 ambulant im Ortenau Klinikum behandeln.
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