20 Jahre Weihnachtstombola
So fing 1998 alles an

Seit 20 Jahren organisieren sie die Weihnachtstombola: Franz Bähr und Josef Tetz (v. l.) sind mit Herzblut bei der Sache. | Foto: djä
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  • Seit 20 Jahren organisieren sie die Weihnachtstombola: Franz Bähr und Josef Tetz (v. l.) sind mit Herzblut bei der Sache.
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Offenburg (djä). Hätte man Franz Bähr und Josef Tetz vor 20 Jahren prophezeit, dass sich die jährliche Weihnachtstombola im E-Center zugunsten des Freiburger Fördervereins für krebskranke Kinder zu einer derartigen Erfolgsgeschichte entwickeln würde – sie hätten vermutlich ungläubig den Kopf geschüttelt. Heute können alle Beteiligten auf eine beeindruckende Bilanz zurückblicken. Was besonders zufrieden macht und alle weiter motiviert: Jeder Cent aus den Aktionen kam den krebskranken Kindern zugute. Das wird auch künftig so sein.

1998 sollte im Edeka E-Center das 25-jährige Hausjubiläum gefeiert werden. "Meine Aufgabe war es, eine ganz besondere Aktion zu diesem Jubiläum auf die Beine zu stellen", erinnert sich Bähr. Gemeinsam mit Josef Tetz reifte der Plan, eine Tombola für soziale Zwecke zu organisieren. Sie nahmen Kontakt zu Bernd Rendler vom Vorstand des Fördervereins auf und machten sich selbst ein Bild von der Arbeit, die man in Freiburg leistete. "Danach waren wir überzeugt, dass der Erlös unserer Aktion am rechten Ort und bei den richtigen Menschen ankommt", erinnern sich die Organisatoren.

Entscheidend war für sie, dass die Spenden nachvollziehbar und transparent eingesetzt werden. Auch die Nähe des Projekts in Freiburg war ihnen wichtig. So starteten sie ihre Aktivitäten, suchten Unterstützung und Spender für die Preise und rührten die Werbetrommel im Freundes- und Bekanntenkreis, um ehrenamtliche Helfer zu gewinnen. Auch weitere Edeka-Mitarbeiter wurden mit ins Boot genommen. "Als wir Charlotte Niemeyer kennengelernt haben, die Ärztliche Direktorin der Uni-Kinderkrebsklinik und eine Koryphäe auf dem Gebiet, wurde uns klar, wie wichtig die Verknüpfung zwischen Förderverein und Klinik ist", sagt Tetz.

Den an Krebs erkrankten Kindern und ihren Familien zu helfen, wurde ihnen eine Herzensangelegenheit. Und ihr Engagement zog Kreise. Die Weihnachtstombola entwickelte sich in der Ortenau zu einer Institution. 1998 mit 1.500 Preisen, 20 Haupttreffern und einer Spendensumme von 50.000 Deutschen Mark gestartet, wurden im vergangenen Jahr 10.000 Preise und 33 Haupttreffer verlost. 160.000 Euro konnten erlöst und dem Förderverein übergeben werden. Und im Jubiläumsjahr 2018? Die Zahl der Preise und Haupttreffer ist unverändert, aber zum 20-Jährigen gibt es zusätzlich ein Auto zu gewinnen.

Viel Arbeit steckt hinter der jährlichen Verlosung. Jede Hand zählt. Die vielen Helfer haben in 20 Jahren rund 50.000 Stunden Arbeitszeit ehrenamtlich geleistet. "Ohne die Unterstützung unserer Familien hätten wir diese Dimension gar nicht erreichen können", wissen die Organisatoren. Insgesamt 442.000 Lose wurden seit 1998 verkauft. Zusammen mit den Aktionen rund um die Tombola kam so in knapp 20 Jahren die sagenhafte Summe von rund 1,6 Millionen Euro zusammen. Das Geld floss ins Elternhaus des Fördervereins in Freiburg, in dem Eltern ganz nah bei ihrem an Krebs erkrankten Kind wohnen können.

Für die Kinderklinik konnten medizinische Geräte beschafft, die Krebsforschung unterstützt und zusätzliche Pflegekräfte bezahlt werden. Die Hilfe kam an, wo sie gebraucht wurde. Es überzeugt einfach zu wissen, was mit den vielen kleinen Beiträgen geleistet werden kann, wenn sie gebündelt werden. Seit 1998 lassen sich deshalb immer mehr Menschen von der Weihnachtstombola "anstecken".  Die Organisatoren sind überzeugt: "Man infiziert sich tatsächlich. Aber es ist ein guter Infekt." So hoffen sie auch 2018 auf viele "Angesteckte".

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