Angedacht: Tobias Strigel
Leben nach dem "Lemonade-Prinzip"
Mögen Sie Zitronen? Den meisten Menschen kann man ihre Begeisterung am Gesichtsausdruck ablesen, die sie beim Genuss einer solchen empfinden. Allein ihr Mienenspiel spricht Bände und offenbart, was ihre Geschmacksknospen davon halten, wenn sie eine dieser knallgelben, ovalen Früchte serviert bekommen.
Apropos servieren, so gerne wir unser Leben in vollen Zügen genießen. Neben den vielen Erlebnissen, die es versüßen, hält es für uns auch immer wieder die eine oder andere Zitrone bereit – den säuerlich bitteren Beigeschmack inklusive. Man sieht uns häufig an, wenn wir im Alltag an etwas zu knabbern haben. Von wegen sauer macht lustig! Erheiternd finde ich in diesem Zusammenhang das sogenannte "Lemonade-Prinzip". Was sich wie ein besonders Vitamin-C-haltiges Wundermittel gegen Husten, Schnupfen, Heiserkeit anhört, ist in Wirklichkeit eine Strategie im Umgang mit unerwarteten, manchmal auch bitteren Lebensumständen. Auf den Punkt gebracht: „Wenn das Leben dir eine Zitrone gibt, mach Limonade draus!“
Nun lösen sich weder die kleinen und noch weniger die großen Zitronen unseres Lebens einfach so in Limo auf. Dennoch gefällt mir die Ermutigung, gerade in bitteren Lebenssituationen mit scheinbar unlösbaren Problemen, den Glauben nicht zu verlieren, dass sich auch daraus etwas machen lässt. Erfolgreich angewendet wird das "Lemonade-Prinzip" übrigens in der Entwicklung neuer Produkte. Der Clou dabei ist: Einige geniale Erfindungen sind das Ergebnis scheinbar missglückter Versuche – oder, wenn Sie so wollen, Limonade gewordene Zitronen. Sie haben an der Idee Geschmack gefunden? Dann wünsche ich Ihnen Mut zum Experiment und gutes Gelingen, wenn das Leben Ihnen das nächste Mal eine Zitrone serviert.
Tobias Strigel, Leiter der Diözesanstelle Ortenau
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