An(ge)dacht
Jesus möchte der zwölfte Mann sein
Nun ist es tatsächlich wieder soweit: Wir befinden uns mitten im WM-Fieber und heute wird bereits das erste Deutschlandspiel zu sehen sein. Slogans wie "WIR sind die Mannschaft" lassen plötzlich unterschiedlichste Menschen zu Freunden werden. Ein Tor für die eigene Mannschaft lässt beim Public Viewing Berührungsängste vergessen und man liegt sich in den Armen.
Diese Euphorie und Gemeinschaft darf zu Recht gefeiert werden, da wir oft genug in unseren Begegnungen mit anderen Menschen Misstrauen oder kritische Blicke üben. Es wäre nur wünschenswert, dass diese gemeinschaftliche Freude auch nach der WM gelebt wird.
Als Jugendreferentin im katholischen Dekanat darf ich dies glücklicherweise auch immer wieder außerhalb der WM beobachten. Wenn Jugendliche bei der anstehenden Ministrantenwallfahrt nach Rom sich beispielsweise gar nicht kennen, aber alle gemeinsam mithelfen, dass bei der Papst-audienz jeder dabei sein kann. Oder bei den Kursen für angehende Gruppenleiter: Hier kommen oft einzelne Jugendliche zusammen, die sich zuvor noch nie gesehen haben, während der Kurswochen jedoch eine unglaubliche Gemeinschaft entwickeln und zu einer unschlagbaren Mannschaft werden.
Es braucht also nicht immer ein schwarz-weißes Rundes, das ins Eckige muss, um in unserer komplexen Welt zusammen zu rücken, aber es braucht Angebote, Raum und Zeit, um Gemeinschaft zu erleben.
Genau solche Angebote und vor allem Zeit und Raum hat sich auch Jesus für seine Jünger genommen. So konnte er im übertragenen Sinn ihr zwölfter Mann sein, mit ihnen eine eingeschworenes Team bilden und so Gemeinschaft erlebbar machen.
Welche weiteren Parallelen die Jüngerschaft zum Fußball aufzeigt, das haben Jugendliche gemeinsam für den kommenden Jugendgottesdienst an einem ungewöhnlichen Ort unter dem Titel "Jesus unser zwölfter Mann!?" erarbeitet. Der Sportplatz des FV Durbach-Ebersweier wird am 24. Juni ab 18 Uhr zum Ort der Gemeinschaft – danach ist noch ein gemütliches Beisammensein mit Bewirtung.
Wir sind gespannt, was dabei rauskommt und freuen uns auch hier, Gemeinschaft in Form eines Gottesdienstes miteinander feiern zu können, voller Euphorie und Zusammenhalt.
Theresa Seng
Jugendreferentin,
Dekanat Offenburg-Kinzigtal
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