Führungs- und Lagezentrum
In jeder Situation den richtigen Lösungsweg finden

Polizeioberkommissar Alexander Krestyn hat bei einem Notruf den ersten Kontakt mit dem Anrufer und leitet in Sekundenschnelle die nötigen Maßnahmen ein. | Foto: Polizeipräsidium Offenburg
  • Polizeioberkommissar Alexander Krestyn hat bei einem Notruf den ersten Kontakt mit dem Anrufer und leitet in Sekundenschnelle die nötigen Maßnahmen ein.
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Ortenau In unserer Guller-Serie "Blickpunkt Polizei" geht es in der heutigen Ausgabe um die Arbeit des Führungs- und Lagezentrum (FLZ), dem Herzstück und der Informationsdrehscheibe des Polizeipräsidiums Offenburg.

Wer in der Ortenau den Polizeinotruf unter der 110 wählt, kommt im Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums in Offenburg raus. "Wir haben immer den ersten Kontakt mit dem Bürger", erklärt Polizeioberkommissar Alexander Krestyn.

Die ersten Sekunden seien entscheidend. Denn hierbei gehe es nicht nur darum, Antworten auf die wichtigsten W-Fragen, vor allem wo etwas passiert ist, zu bekommen, sondern auch schnell einzuschätzen in welcher Situation sich der Anrufer befindet. "Hierbei ist ein besonders großes Maß an Empathie wichtig. Jeder Mensch reagiert anders in Ausnahmesituationen", so Krestyn. Ihm ist es wichtig, deutlich zu machen, dass alles, was die Polizei fragt, einen Sinn hat. Alles sei wichtig und habe den Zweck für Sicherheit und Ordnung zu sorgen und dem Bürger zu helfen. "Wir im Führungs- und Lagezentrum müssen für jede Situation einen Lösungsweg finden."

Ein Rad greift ins andere

Alexander Krestyn kann sich noch gut an einen besonderen Fall erinnern, kurz vor Silvester. Um 2.30 Uhr klingelt bei ihm im FLZ das Telefon, ein Anwohner meldet eine Explosion bei einem Geldinstitut. Da Krestyn alle wichtigen Informationen während des Gespräch routinemäßig laut wiederholt und in das Computersystem eingibt, wissen seine Kollegen sofort, dass sie reagieren und unterstützen müssen. Sie alarmieren noch während der ersten Sekunden des Telefonats alle verfügbaren Kräfte. "In unserem Team greift in solchen Situationen ein Rad ins andere", erklärt er. Auch für ihn als Polizist war dies ein besonderer Fall, denn wenn Krestyn darüber spricht, stellen sich ihm buchstäblich immer noch die Haare auf. Jeder Anruf ist ein Einsatz. Insgesamt 144.000 Einsätze bearbeitet das FLZ durchschnittlich im Jahr. "Das FLZ ist eine Art Informationsdrehscheibe und auch Servicestelle für die Kollegen und Spezialisten, denn wir sammeln Wissen und Erfahrungen, die einen Mehrwert haben können", erklärt Polizeioberkommissar Krestyn.
Bei Großlagen wie zum Beispiel dem Waldläufer von Oppenau werde ein roter Knopf gedrückt und dann bündelt sich das gesamte Wissen des Polizeipräsidiums Offenburg in einem Raum und wird dort intensiv bearbeitet.

Auch wenn die meisten Fälle, die im Führungs- und Lagezentrum auflaufen, Ernsthaftigkeit und Sachlichkeit erfordern, gibt es ab und zu doch auch Fälle zum Schmunzeln für die Kollegen. So wollte sich eine Dame bei den helfenden Polizisten bedanken, rief an, um mittzuteilen, dass das Mittagessen fertig sei und sie die Polizeibeamten zum Essen erwarte.

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