Eine Frage, Herr Geiger
Impfen in der Hausarztpraxis
Dr. Ulrich Geiger, Vorsitzender der Kreisärzteschaft, spricht mit Christina Großheim zum Plan, ab dem 1. April in Hausarztpraxen Coronaimpfungen anzubieten.
Was halten Sie von dem Vorschlag?
Das ist eine gute Idee. Aber im Augenblick gibt es noch keinen Impfstoff in den Apotheken, den ich in der Praxis verimpfen könnte. Die beiden mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna brauchen eine große Infrastruktur. Der Vektorimpfstoff von Astrazeneca kann in den Praxen verabreicht werden, aber auch der ist im Moment für uns nicht zu bekommen.
Wie schnell könnte dies umgesetzt werden?
Wir sind bereit, wir impfen unsere Patienten jeden Tag. Es muss nur möglich gemacht werden, dass wir den Impfstoff auch bekommen. Im Augenblick werden nur die Impfzentren beliefert. Dies einzurichten, kann noch Wochen dauern, da bitte ich um etwas Geduld. Ich möchte betonen, dass wir eigentlich sehr schnell sind. Nach nur einem Jahr stehen schon Impfstoffe bereit, das ist keine Selbstverständlichkeit.
Was könnte ein Hinderungsgrund sein?
Ein Problem könnten die mRNA- Impfstoffe sein. Sie müssen sehr stark gekühlt werden und wenn die Ampullen einmal geöffnet sind, müssen sie zügig verimpft werden. Das ist ja im Augenblick das Problem bei den Patienten, die zwar über 80, aber nicht mobil sind. Nachdem der Impfstoff geöffnet wurde, darf er nicht mehr erschüttert werden.
Müssten für das Angebot spezielle Voraussetzungen erfüllt werden?
Eigentlich nicht, wir können normale Impfstoffe wie den von Astrazeneca ohne Probleme verabreichen. Es ist klasse, wenn dies bald möglich sein sollte. Die eingeforderte Dokumentationspflicht ist ein lösbare Teil für mich.
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