Sparkassenchef Jürgen Riexinger
Heimatverbunden und damit erfolgreich
Von Christina Großheim
Offenburg Seit dem 1. Dezember 2022 ist Jürgen Riexinger Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Offenburg/Ortenau. Mit ihm hat ein Ortenauer und ein echtes Eigengewächs das Sagen. Denn seine Karriere begann 1986 nach seinem Realschulabschluss mit der Ausbildung zum Bankkaufmann bei der damals noch selbstständigen Sparkasse Renchtal. "Ich hatte keine Lust mehr auf Schule gehabt", sagt Riexinger mit einem Schmunzeln.
Geboren wurde er in 1968 in Oberkirch, seine Kindheit erlebte der Sparkassenchef in Lautenbach. "Ich bin extrem behütet aufgewachsen", blickt er zurück. Er kommt aus einer Handwerkerfamilie. "Meine Eltern waren bodenständig, bei uns ist gearbeitet worden", so Riexinger. An seine Jugend hat er beste Erinnerungen: "Wir hatten große Freiheiten. Nach den Hausaufgaben ging es raus zum Spielen oder im Sommer, wenn ich eine Jahreskarte hatte, mit dem Rad ins Oberkircher Schwimmbad."
Tore in der Kreisliga für Lautenbach geschossen
Fußball gehörte in seiner Jugend zu seinen großen Leidenschaften. "Ich habe meine Karriere beim SV Lautenbach mit 27 Jahren aufgegeben", erzählt Riexinger. Bis dahin war er aktiver Spieler in der Kreisliga A in der Verteidigung. "Ich habe aber immer auch mein obligatorisches Saisontor geschossen", verrät er. Doch nicht nur als Spieler engagierte er sich im Verein. Riexinger war Jugendtrainer und später lange Zeit als Schatzmeister tätig. "Es lag wohl daran, dass ich bei der Sparkasse war", sagt er mit einem Augenzwinkern.
Jürgen Riexinger nutzte die Karrierechancen, die sich ihm in der Sparkassenorganisisation boten: Er machte sein Abitur und studierte. "Dadurch hat sich mir vieles eröffnet und ich habe Freundschaften geschlossen, die noch heute bestehen", stellt er rückblickend fest.
Es war eine aufregende Zeit: 1992 fusionierten die Sparkassen Renchtal und Offenburg, 1994 kam Achern dazu und 2001 schlossen sich die Sparkassen Offenburg/Ortenau und Lahr-Ettenheim zusammen. "Das war damals keine Liebesheirat, aber rückblickend der richtige Schritt und eine Bereicherung", so Riexinger. "Ohne Lahr wäre die Sparkasse Offenburg/Ortenau heute nicht vorstellbar."
Vom Renchtal nach Lahr und in den Vorstand
Riexinger war bis 1995 in der Kreditabteilung in Oberkirch, bevor er die Sparkassenhochschule in Bonn besuchte. Danach stand für ihn der Wechsel nach Lahr an. Auch dort war er im Kreditgeschäft tätig, dem er auch als Mitglied des Vorstands und als Vorstandsvorsitzender treu geblieben ist. "Es gefällt mir, dass ich meine Kunden mitnehmen konnte", sagt er. Sein Stil ist locker. "Ich versuche das Thema Region zu spielen", so Riexinger. "Ich weiß mit dem mir Anvertrauten und den Menschen umzugehen."
Privat verschlug es ihn nach seiner Heirat nach Gengenbach. Dort wuchsen auch seine beiden Töchter auf. Doch seinen Wurzeln im Renchtal ist er treu geblieben. "Ich besitze dort ein Grundstück, auf dem ich alte Apfelsorten anbaue", erzählt der Sparkassenchef und gerät ob dem Ulmer Polizeiapfel oder anderer Sorten ein wenig ins Schwärmen. Einen kulinarischen Hintergrund hat auch sein zweites Hobby: Riexinger geht gerne Pilze suchen. "Dabei erlebe ich eine unglaubliche Entschleunigung", verrät er. Die Ausbeute bereitet er selbst zu. "Ich koche gerne und ich denke, ganz gut", so Riexinger.
Auch sportlich ist er noch tätig: "Ich bin aufs Radfahren umgestiegen, aber ich komme nicht wirklich dazu. Lange Touren wie früher könnte ich im Augenblick nicht absolvieren."
Jürgen Riexingers persönliche Tipps
Lieblingsapfelsorten:
- Schweizer Glockenapfel
- Ulmer Polizeiapfel
- Roter Berlepsch
Lieblingsradstrecken
- Lothardenkmal mit dem Mountainbike
- Elsass und Straßburg mit dem Rennrad
- Geroldseck mit Tourenrad
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