Sonntagsporträt

Gestalterbank-Chef Alexander Müller schätzt die Ortenau

Offenburg (gro) Vor einem Jahr ist Alexander Müller in die Ortenau gezogen. Zum 1. Juli 2023 wurde er Vorstandsvorsitzender der Volksbank – Die Gestalterbank. "Drei Monate haben mein Vorgänger Joachim Straub und ich gemeinsam gearbeitet, bevor er am 1. Oktober in Ruhestand gegangen ist", erzählt Müller.
Der 50-Jährige wurde in Mannheim geboren. "Aber ich bin in meiner Kindheit viel rumgekommen", so Müller, da die Familie aus beruflichen Gründen oft umzog. Prägend waren für ihn die Jahre in München und der Umzug in den Norden, nach Schleswig-Holstein, wo er schließlich sein Abitur machte.

Den Beruf des Bankers für sich entdeckt

"Bei Berufsbildungstagen wurde mir klar, dass ich Banker werden wollte", erinnert er sich zurück. Er wollte mit Menschen arbeiten und ihm gefiel, dass dies bei der Ausbildung vom ersten Tag an möglich war. "Das fand ich spannend", so Müller. Bei der Dresdner Bank absolvierte er seine Ausbildung und war lange im Firmenkundenbereich tätig. "Sie werden lachen, der Grund, warum ich mich für die Dresdner Bank entschieden hatte, war auch der damalige Werbeslogan", sagt Müller mit einem Lächeln. "Das grüne Band der Sympathie" hatte den Schulabgänger begeistert.
Seinem Ausbildungsbetrieb hielt er lange die Treue. Allerdings reduzierte er seine Wochenarbeitszeit und studierte Rechtswissenschaften in Hamburg. "Ich fand Jura spannend", so Müller. Darin liegt für ihn das Grundverständnis des Staates begründet: "Gesetze sind das Zusammenleben von Menschen in Worte gefasst." Sein zweites Staatsexamen absolvierte er in Berlin. Und das war der einzige Moment in in seinem Leben, wo er beinahe dem Bankgeschäft den Rücken gekehrt hätte. "Ich wäre um ein Haar Staatsanwalt für Wirtschaftsrecht geworden", erinnert sich Alexander Müller zurück. Doch dann meldete sich "seine" Bank, machte ein Angebot, dem er nicht widerstehen konnte und es zog ihn zurück nach Hamburg.
Er wechselte zur Deutschen Apotheker- und Ärztebank. Dort wurde er Strategiechef, übernahm die Unternehmenskommunikation und wurde schließlich 2021 in den Vorstand berufen. Als ihm die Frage "Kennst Du eigentlich die Gestalterbank?" gestellt wurde, war sein Interesse geweckt. "Ich fand das Haus spannend und die Gegend interessant", begründet Müller seinen Schritt in die Ortenau. Seit den Fusionen werde die Bank dezentral geführt. "Wir sind keine regionale Großbank, sondern eine große Regionalbank", so der Vorstandsvorsitzende. Ein Rückzug aus der Fläche steht für ihn nicht zur Debatte.

Eine spannende Aufgabe und schöne Region

Bereut hat er seinen Umzug nach Offenburg nicht. "Ich mag die Menschen, aber auch die Wärme, das Essen und die Nähe zu Frankreich, Italien und der Schweiz", schwärmt der geschiedene Vater von zwei Kindern von seiner neuen Heimat.
"Ich habe ein wunderschönes Hobby, ich liebe Oldtimer", erzählt Alexander Müller. "Ich hatte einen Studienfreund, der über die Sammelleidenschaft seines Vaters zu dem Hobby gekommen ist." Es dauerte nicht lange und er wollte selbst einen der Klassiker besitzen. Müller nennt zwei Old- und einen Youngtimer sein eigen. "Meinen Alfa Romeo Berlina habe ich selbst in Stand gesetzt", sagt er nicht ohne Stolz. Er erinnert sich noch genau an den Moment, als er ihn kaufte: "Ich bin vom Händler in Heilbronn nach Flensburg gefahren, ein Wunder, dass das Auto das überlebt hatte." Doch leider fehle ihm im Augenblick die Zeit: "Es sind mehr Steh- denn Fahrzeuge." 
Seine Lieblingsoldtimer:

• Porsche 911 G-Model – "Das ist Perfektion."
• Alfa Romeo Spider – "Dieses Auto, das Dustin Hofmann in 'Reifeprüfung'gefahren ist, ist Italien."
• BMW 2002 Turbo – "Er sorgte bereits in den 1970er-Jahren für Diskussionen."