Leitende Oberstaatsanwältin
Für Iris Janke schließt sich der Kreis
Offenburg Für Iris Janke schließt sich der Kreis ein Stück weit, als sie Mitte des vergangenen Jahres ihre neue Stelle als Leitende Oberstaatsanwältin in Offenburg antritt. "Während meines Jurastudiums in Freiburg habe ich am Landgericht in Offenburg ein Studentenpraktikum absolviert. Das hat mir sehr gut gefallen", erzählt sie mit einem Lächeln.
Dass sie einmal im Rechtswesen eine erfolgreiche Karriere hinlegt, ist zu Beginn ihres Berufslebens gar nicht so ohne Weiteres absehbar. Denn zunächst absolviert Janke eine Ausbildung zur Sparkassenkauffrau. "Diese Tätigkeit möchte ich nicht missen. So konnte ich mir viele Kenntnisse rund um das Bankwesen aneignen und die praktische Berufserfahrung war gut vor dem Studium", ist sie überzeugt. Aber schon während ihrer Banklaufbahn zeichnete sich der Weg in die Juristerei ab. "Die juristischen Fragestellungen haben mich immer am meisten interessiert", erzählt die 59-Jährige.
Spannende und vielseitige Tätigkeit
Durch ihren Ehemann, der eine neue Arbeitsstelle annimmt, kommt die gebürtige Niedersächsin schließlich in den Südwesten und studiert in Freiburg Rechtswissenschaften. Den beruflichen Wechsel vom Banken- in das Justizwesen hat sie nie bereut. Dass es sie nach dem Studium auf die Seite der Staatsanwaltschaft zieht, ist kein Zufall. "Meine anwaltliche Referendarstation habe ich bei einem Strafverteidiger in Freiburg absolviert. Da hatte ich es mit lebensnahen und spannenden Fällen zu tun. Das hat viel Freude gemacht und hätte mir auch gelegen", erzählt sie. Noch mehr Interesse hatte sie aber an der Tätigkeit bei der Staatsanwaltschaft. Wenn Iris Janke darüber spricht, merkt man schnell, dass diese Verfahrensseite für sie einfach passt. "Als Staatsanwältin ermittle ich selbst und kann das Verfahren gestalten. Der Job ist unglaublich vielseitig", erzählt sie.
Seit 1995 arbeitet Iris Janke im Justizdienst des Landes Baden-Württemberg. Nach ersten Stationen am Amts- und Landgericht Baden-Baden, der Staatsanwaltschaft Freiburg, dem Amtsgericht Freiburg, war sie in verschiedenen Funktionen unter anderem bei den Staatsanwaltschaften Freiburg, Waldshut-Tiengen und Lörrach beschäftigt, bevor sie als Leitende Oberstaatsanwältin nach Offenburg kommt.
Großer Reiz an Wirtschaftsstrafsachen
Als Staatsanwältin hat Iris Janke auch immer wieder mit schlimmen Straftaten zu tun. Für sie ist das Teil ihres Berufes. Im Vordergrund steht für sie vor allem die Professionalität bei der Bearbeitung solcher Fälle. "Man muss sinnvolle Entscheidungen treffen und die Gerechtigkeit suchen", sagt sie. Als Staatsanwältin habe man auch einen gesellschaftlichen Auftrag, findet sie und das mache neben den vielen spannenden und vielseitigen Fällen den Reiz ihrer Tätigkeit aus.
Vor allem die Kapitalstrafsachen bleiben in Erinnerung. "Aber ich kann mich auch noch gut an einen großen Anlagebetrug erinnern, den ich bearbeitet habe. Da ging es um ein Schneeballsystem mit sehr hoher Schadenssumme. Das war sehr anspruchsvoll und spannend", erzählt sie. Aber auch nicht natürliche Todesfälle oder sogenannte Cold Cases – bisher nicht aufgeklärte Kriminalfälle – hat sie in ihrer Laufbahn bisher bearbeitet.
In ihrer Funktion als Leitende Oberstaatsanwältin schätzt sie vor allem das Zusammenspiel mit ihrem Team. "Die Arbeit mit Menschen macht mir Freude. Mir ist der Input der Kollegen wichtig. Denn mit eigenen Ideen erreicht man die besten Ergebnisse." Ihren Führungsstil beschreibt sie als transparent. "Und ganz wichtig ist gute Laune", so Iris Janke mit einem Lachen.
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