Angedacht: Stefan Falk
Fünf Atemzüge an diesem Sonntag

Stefan Falk | Foto: privat

Wir alle, die gerade diesen Text im Guller lesen, sind in unserer ganz eigenen, speziellen Lebenssituation: Arbeitstag oder Freizeit, müde oder erholt, jung oder alt, Sehnsucht nach Gesellschaft oder eher nach Ruhe, arbeitslos oder zu viel Arbeit, voll Freude oder voll Sorge. Oder einfach irgendwo im Zustand dazwischen. Spontan möchte ich einladen, genau jetzt fünf Atemzüge in uns hinein zu spüren, welche Situation bei mir oder meinen Mitmenschen gerade zutrifft.

Was würde Jesus heute tun?

Könnten wir in die Köpfe der anderen hineinschauen, wären die Gedanken und Bilder ganz unterschiedlich und wohl niemals gleich. Und genauso unterschiedlich wären wohl unsere Bedürfnisse für diese Minute und die kommende Woche. In meinem Arbeitsalltag in der Arbeitnehmerseelsorge frage ich mich oft: „Was würde Jesus heute tun – genau heute am 29. August?" Immer wieder beeindruckt bin ich von der interessierten und wertschätzenden Haltung dieses vor 2000 Jahren lebenden Menschen und seiner Frage: „Was willst Du, das ich Dir tue?“.

Diese Frage auf Augenhöhe unter gleichwertigen Menschen darf gerne noch häufiger der mächtige Großkonzern oder der Politiker – nicht nur vor der Bundestagswahl – stellen. Besonders interessant finde ich allerdings auch, diese Frage zuerst mir selbst zu stellen. Was möchte ich, das ich mir tue? Gerade der Sonntag ist ursprünglich dazu gedacht, dass die Bedürfnisse von mir und meinen Nächsten im Vordergrund stehen dürfen.

Danke an dieser Stelle ganz besonders allen, die am heutigen Sonntag an ihrem Arbeitsplatz eine Dienstleistung für uns übernehmen. Allen anderen wünsche ich einen guten Sonntag und immer mal fünf Atemzüge der Erholung.
Stefan Falk, Referent für Arbeitnehmerseelsorge Ortenau

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