Angedacht: Jutta Wellhöner
Ein verspätetes Weihnachtsgeschenk
Heute geht es los. Auch in Deutschland beginnen heute die Impfungen gegen das Corona-Virus. Für mich ist das wie ein verspätetes Weihnachtsgeschenk. So viele Menschen haben dieses Geschenk ganz oben auf ihren Wunschzettel gesetzt! Seit Beginn der Pandemie immer wieder dieser Satz: "... wenn es einen Impfstoff gibt.“ Ja, wenn es endlich soweit ist, dann kann das Leben endlich wieder normal werden.
Wir können es nur miteinander schaffen
Auch mir hat diese Aussicht beim Durchhalten geholfen. Und nun, wo das Geschenk endlich eingetroffen ist? Man kann ja Geschenke so und so annehmen. Viele, viele Menschen freuen sich jetzt und können es kaum erwarten, bis sie endlich dran sind. Andere sind eher zurückhaltend. Einige wollen sogar die Annahme verweigern. Ich bin gespannt, wie es jetzt gelingt, dass wir zusammenhalten. Wir können es doch nur miteinander schaffen, gegen die Pandemie anzugehen. Deswegen ist für mich dieser Satz aus der Weihnachtsgeschichte gerade in diesen Tagen besonders wichtig und tröstlich: „Fürchtet euch nicht!“ So hat es der Engel den Hirten auf den Feldern von Bethlehem verkündet: „Fürchtet euch nicht.“ Für mich eine Ermutigung, diese nächste Etappe mit Vernunft und Verantwortung füreinander anzugehen und sich nicht von zu viel Bedenken leiten zu lassen. Es gibt keine absoluten Sicherheiten, es gibt kein Allheilmittel. Aber es gibt einen Gott, der hilft, einen Heiland eben.
Mit diesem Vertrauen freue ich mich auf das große Weihnachtsgeschenk dieses Jahres, nehme es froh entgegen, wenn ich dran bin und bin dankbar für jeden, dem es jetzt als ersten hilft, ein wenig geschützter leben zu können.
„Fürchtet euch nicht, denn euch ist heute der Heiland geboren“ – mit diesem Zuspruch möchte ich zuversichtlich ins neue Jahr gehen.
Jutta Wellhöner, Pfarrerin und Dekanin, Kirchenbezirk Ortenau/Offenburg
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.