Landrat Thorsten Erny
Ein absoluter Macher mit Herz und Leidenschaft
Gengenbach (ag) "Neuer Landrat ist Thorsten Erny mit 40 Stimmen." Kaum war das Ergebnis verkündet, sprangen die beiden Söhne Johannes und Elias jubelnd auf und umarmten den Vater. Gleich darauf öffneten sie den Kreis, um Britta Erny in diese große innige Umarmung einzubeziehen. Es war ein Kleeblatt des Glücks und ein Bild, das berührte.
"Meine Söhne sind meine größten Kritiker"
Die Familie geht Thorsten Erny über alles: "Wir sind ein tolles Team. Gleichzeitig sind meine Söhne aber auch meine größten Kritiker." Der 55-Jährige genießt es sehr, wenn seine beiden erwachsenen Söhne mit ihren Partnerinnen die Eltern in Gengenbach besuchen. "Beim Essen geht es am Tisch immer sehr lebhaft zu", erzählt er lachend. Nicht nur, aber oft drehen sich die Gespräche um Politik. Dabei übernimmt Britta Erny den ausgleichenden Part, wenn ihre drei Männer hitzig diskutieren. Der gebürtige Ruster spricht voller Liebe und Respekt von seiner Ehefrau. Wie sie während seiner Zeit als Gengenbacher Bürgermeister an seiner Seite stand, sich um die Familie kümmert und wie wichtig ihr der Beruf als Lehrerin in Ringsheim ist. Dort arbeitete sie schon, als die Familie noch in Rust wohnte.
Er selbst kommt aus keiner politischen Familie. Es war ein Geschichts- und Gemeinschaftskundelehrer, der sein Interesse für Politik weckte. Nach dem Gymnasium stand der Wehrdienst an, bevor Erny eine Ausbildung bei der Sparkasse absolvierte. Anschließend studierte der Bankkaufmann und schloss als Diplom-Volkswirt ab. Den Umgang mit Geld und Zahlen, hat er von der Pike auf gelernt. Nebenher jobbte der Student als Journalist. Es begann mit einem Bericht über eine Hauptversammlung der Musikkapelle Rust, in der Erny nicht nur Querflöte spielte, sondern auch im Vorstand war. Zuerst schrieb er über Kultur, bald schon über den Gemeinderat und zum Schluss übernahm er sogar Urlaubsvertretung in der Redaktion. "Das machte mir unsinnig viel Spaß", erzählt der neue Landrat. Trotzdem mochte er nicht in die schreibende Zunft wechseln: "Ich wollte immer aktiv eingreifen, nicht nur berichten."
In dieser Zeit trat Thorsten Erny in die CDU ein, wurde Wahlkreismitarbeiter von Helmut Rau und schließlich Gemeinderat in Rust. Beruflich ging er in die Wirtschaft und wurde nach fünf Jahren mit erst 32 Mitglied der Geschäftsführung. Auf die Frage, ob er ehrgeizig ist, antwortet Erny: "Ich denke schon, aber auch gewissenhaft und geradlinig." Vor allem ist der 55-Jährige ein leidenschaftlicher Mensch und immer mit Herzblut bei der Sache. "Das kostet mich auch Kraft", gesteht er.
Ganze Familie verliebte sich in Gengenbach
Bereits während seines kommunalpolitischen Engagements in Rust sagten viele, er werde mal Rathauschef werden. Als sein Vater dann eine Hüft-OP in Gengenbach hatte, verliebte sich die ganze Familie bei Besuchen in die ehemalige Reichsstadt. Im Eiskaffee meinte Britta Erny damals zu ihrem Mann: "Wenn Du hier Bürgermeister werden möchtest, dann komme ich mit."
Als kurz danach die Stelle frei wurde, bewarb sich Erny erfolgreich. Tatsächlich hat er in 13 Jahren als Bürgermeister viel bewirkt und wird auch als Landrat dort wohnen bleiben. Die Stadt ist wunderschön, umgeben von herrlicher Natur, wo er bei Wanderungen Kraft tanken kann. Und vor allem: Gengenbach ist für die Familie Erny zur Heimat geworden.
Lieblingsstücke auf der Querflöte:
- "Air" von Johann Sebastian Bach
- "Reflections of this Time" von Ted Huggens
- "Tanz der Zigeunerin" von Georges Bizet
Wander- und Spazierstrecken:
- Gengenbach über den Mooskopf nach Oppenau
- Rhinauer Matten im Taubergießen
- "Lebensweg" im Ruhewald Bildtann in Fußbach
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