Ihr Begleiter durch die Woche ist Daniel Ahrnke
An(ge)dacht: Fremdbestimmt? Christusbestimmt!

Pfarrer Daniel Ahrnke

Es ist schon lange her, da nannte ich einen kleinen Spielroboter mein Eigen. Viel konnte er damals noch nicht. Er bewegte sich vorwärts, alles andere als elegant. Auf Knopfdruck sprach er irgendetwas, aber völlig unverständlich. Und seine Batterien, noch die großen, waren schnell leer.
Manchmal fühle ich mich selbst wie dieser Roboter: fremdbestimmt, wenig elegant, unverständlich oder unverstanden. Mit leeren Batterien – kraftlos erledige ich meine Aufgaben. Fast schon automatisiert wird das Alltagsgeschäft abgespult.
Dann fühle ich mich selbst wie ein kleiner Roboter – programmiert mit den Anforderungen, der Schnelllebigkeit und der Fülle unserer Zeit. Und ich frage mich, wo bleibt dabei eigentlich mein Glaube? Hat er nichts dazu zu sagen?
Doch hat er! Denn durch den Glauben wird uns ein ganz anderes Programm geschenkt. Und dieses Programm ist viel stärker und effizienter als das andere. Durch den Glauben wird aus dem „Fremdbestimmt“ ein fröhliches „Christusbestimmt“. Darüber bin ich erst vergangene Woche mit dem 20. Vers aus Galater 2 gestolpert: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.“
Wir sind also keineswegs Roboter, die funktionieren müssen. Nein, „wir leben“, sagt Paulus – und zwar befreit von unguten Abhängigkeiten. Dafür starb Jesus Christus am Kreuz. Statt ein Programm „abzuspulen“ ist nun der lebendige Sohn Gottes, Jesus Christus, in uns.
Auch wenn wir unseren normalen Alltag bewältigen müssen, ist jetzt doch Jesus Christus mit dabei: Wenn ich schwach bin, macht er mich im richtigen Moment stark. Wenn ich nicht weiterweiß, gibt er mir zur rechten Zeit guten Rat. Wenn mein Leben sinnlos erscheint, gibt er mir Sinn. Wenn ich leide, leidet er mit. Wenn ich mich einsam fühle, spricht er mit mir durch Gebet und die Bibel. Manchmal fordert er auch meine ganze Geduld heraus.
Und trotzdem: Wir sind keine Roboter, sondern geliebte Geschöpfe Gottes, in denen der Sohn Gottes wohnt. Es geht hier nicht um Abhängigkeit, sondern um Beziehung. Ich lebe. Aber jetzt lebt Jesus Christus in mir. Er geht mit. Er prägt mein Leben mit seiner Liebe und Freiheit. Für mich eine echte Entdeckung der Entlastung, der Geborgenheit und Unterstützung: „Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.“
Daniel Ahrnke
evangelischer Pfarrer
Johannes-Brenz-Gemeinde
Offenburg

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.