Angedacht: Stefan Falk
Alle gemeinsam für bessere Bedingungen

Stefan Falk | Foto: privat

Der 1. Mai fällt heute auf einen Sonntag. Also ein verlorener Feiertag? Anders betrachtet: Menschen auf der ganzen Welt begehen alljährlich diesen Tag der Arbeit als gesetzlichen Feiertag. Vielleicht müssen Sie heute arbeiten? Gehen Sie vielleicht traditionell mit Familie und Freunden auf Mai-Tour?

Ihr Begleiter diese Woche

Als junger Erwachsener war ich regelmäßig mit Freunden auf dem Fahrrad unterwegs, mit Zwischenstopps auf Mai-Hocks in unserer schönen Ortenau. Auf den 1. Mai hab ich mich oft vor-gefreut, weil es meist ein geselliger Ausflugstag ist. Auch heute finden nach zwei Jahren wieder etliche Veranstaltungen statt – viele helfende Hände servieren kühle Getränke und leckeres Essen. Ich bin dankbar, dass Menschen in der Gastronomie mit ihrer Arbeit zu einem schönen Feiertag beitragen. Dankbar bin ich ebenso für die Pflegekräfte, die am 1. Mai aufgrund von Unfällen besonders viel zu tun haben.

Dieses Jahr rufen die Gewerkschaften unter dem Motto „GeMAInsam Zukunft gestalten“ zur alljährlichen Kundgebung auf. Ein Teil der Arbeitnehmenden erlebt in Deutschland gute bis sehr gute Lebens- und Arbeitsbedingungen – doch in manchen Branchen sieht es eher schwierig aus: Mangel an Fachkräften, geringe Löhne, hohe Mieten, düstere Zukunftsperspektiven. Ganz zu schweigen von den Arbeitsbedingungen, insbesondere auch in ärmeren Ländern.

Auch der Sonntag ist in vielen Branchen nicht mehr der Tag der Ruhe, wie er der christlichen Botschaft entspricht. Ein ganz besonderer Dank gilt heute auch denen, die Sonntag für Sonntag notwendige Infrastruktur für unser Gemeinwohl bereitstellen. Falls wir heute beim Radler auf dem Maihock zwischendurch mal ein Gesprächs-Thema mit den Tisch-Nachbarn suchen, sprechen wir doch gerne mal über den Wert der Arbeit. Gerne auch über die Notwendigkeit von Erholung und geselliger Freizeitgestaltung – ganz im Sinne der Work-Life-Balance.

Gemeinsam können wir ein Bewusstsein schaffen, wie mehr Gerechtigkeit in der Arbeitswelt entsteht – gemeinsam mit Gewerkschaften, NGO, Wirtschaft, Kirchen und Politik, als Konsument, Arbeitnehmer oder Bürger.

Schon vor über 2.000 Jahren setzte sich Jesus von Nazareth für eine solidarische Wirtschaft und Gesellschaft ein, von der nicht nur einige, sondern alle profitieren sollen. Eine gerechtere Arbeitswelt wäre ein wunderbarer Grund, um im nächsten Jahr zum 1. Mai 2023 gemeinsam freudig anzustoßen.

Ich wünsche Ihnen heute einen guten 1. Mai 2022.
Stefan Falk, Referent für Arbeitnehmerseelsorge

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