Projekt Participation 4.0 abgeschlossen
Zusammenarbeit geht weiter
Offenburg (st). Das Interreg-Projekt „Participation 4.0, Arbeit für ALLE“ ist Ende Februar zu Ende gegangen. In einer gemeinsamen Online-Abschlussveranstaltung haben die Akteure ein Resümee gezogen. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Die Projektpartner wollen auch zukünftig vernetzt bleiben und an offenen Themen weiterarbeiten.
Das erklärte Ziel des "Projekts Participation 4.0" war, auch für Menschen mit Behinderung grenzüberschreitende Mobilität auf dem europäischen Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Wesentlich für den Erfolg des Projekts war die Praxisnähe. Während der Fallbearbeitung unterschiedlicher Teilnehmer mit realem Jobcoaching und echter Arbeitsvermittlung zeigten sich die Handlungsfelder. Etwa 150 Menschen mit Behinderung haben am Projekt teilgenommen, gut ein Drittel der Teilnehmer konnte bereits während des Projektzeitraums auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen. „Hierfür war ein guter Kontakt zu den Betrieben in der Grenzregion wichtig“, so Projektleiterin Farahe Midani. „Rund 550 Unternehmen haben wir beraten und für das Thema sensibilisiert.“
Konkrete Lösungen erarbeitet
Gleichzeitig erarbeiteten die Projektpartner mit ihren deutschen und französischen Kooperationspartnern aus öffentlicher Verwaltung und Wirtschaft bei gemeinsamen Treffen konkrete Lösungen. So ist es in den vergangenen drei Jahren gelungen, ein funktionierendes Netzwerk aufzubauen und Rahmenbedingungen zu schaffen, damit auch für Menschen mit Behinderung ein europäischer Arbeitsmarkt offensteht.
Evelyne Gebhardt, Mitglied des Europäischen Parlaments, würdigte die Arbeit des Projekts in ihrem Grußwort zur Abschlussveranstaltung und betonte: „Es lohnt sich, über die Grenzen hinweg dafür zu sorgen, dass auch Menschen mit Behinderung tatsächlich alle Chancen, die uns Europa gibt, leben können.“
Perspektiven für die Zukunft
Die ASW+W gGmbH der Lebenshilfe Offenburg-Oberkirch e.V. und ihre elsässischen Projektpartner Soliver und La Régie des Ecrivains hatten "Participation 4.0", das als Interreg-Projekt von der EU kofinanziert wurde, 2017 ins Leben gerufen. Im Projektteam "Participation 4.0" arbeitete auch Jeanne Barseghian mit, bis sie zur Oberbürgermeisterin von Straßburg gewählt wurde. In ihrer neuen Funktion als Stadtoberhaupt wie auch als Vizepräsidentin des Eurodistrikt Strasbourg-Ortenau hat sie bereits ein weiteres Engagement für dieses Thema zugesagt. Und auch Pierre Roth, Vizepräsident der Eurometropole Strasbourg, betonte, die Städtegemeinschaft werde sich an einer weiteren Zusammenarbeit beteiligen. Denn trotz aller Erfolge gibt es auch weiterhin Fragen rund um Anerkennung der Behinderung im jeweiligen Nachbarland oder auch zur Finanzierung von Assistenzleistungen.
„Es gibt viel Stoff für eine weitere Zusammenarbeit. Das Landratsamt ist sehr offen“, sagte Anita Diebold, Behindertenbeauftragte des Ortenaukreises, und verwies hier auch auf die UN-Behindertenrechtskonvention: „Wir haben die Pflicht, das Recht von Menschen mit Behinderung zu fördern. Der Abbau von Barrieren ist für alle…“
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