Geplantes Pflegeheim Konradhaus

Zu hoch, zu massiv, zu wenig Parkplätze

Offenburg (gro) Der Abriss des Gemeindezentrums der katholischen Kirchengemeinde Dreifaltigkeit und der Bau eines Pflegeheims, das von der Vinzentiushaus Offenburg GmbH betrieben wird, stößt bei den Nachbarn in der Straße Am Feuerbach in Offenburg nach wie vor auf Widerstand. Am Dienstag, 16. Juli, trafen sie sich am ehemaligen Gemeindehaus und ließen Luftballons steigen, um zu verdeutlichen, wie hoch die geplanten Gebäude werden - nämlich 13,75 Meter. 

Zu hoch und zu massiv im Verhältnis für die umgebende Bebauung finden die Anlieger den Gebäudekomplex. Direkt gegenüber des geplanten Pflegeheims Konradhaus befinden sich Reihenhäuser, die maximal sieben Meter hoch sind. Hinzu kommt, dass sie ihre Widersprüche gegen das Vorhaben durch die Stadt, die für die Genehmigung zuständig ist, nicht richtig bewertet sehen. 

Frage der Auslegung

Die Hauptargumente gegen die erteilte Baugenehmigung sind: Diese hätte nicht erteilt werden dürfen, da der Bebauungsplan aus dem Jahr 1969 nur eine Bebauung von drei Geschossen vorsehe. "Es ist lediglich der Bau einer Kirche vorgesehen. Daraus die Möglichkeit zu sechsgeschossigen Bauten abzuleiten, ist nicht richtig", so Hans-Martin Einstein, einer der Nachbarn. Die Befreiung von der Geschossflächenzahl, die die Stadt erteilt habe, sei rechtsfehlerhaft. Der Gebäudekomplex rücke zu nahe an den Kindergarten heran, dessen Erweiterung ebenfalls bevorstehe. Zudem seien viel zu wenige Parkplätze für Besucher und Bedienstete vorgesehen. Die Begründung für die Befreiung mehr Stellplätze vorzuhalten, wird ebenfalls als rechtswidrig angesehen.

Gegen die bereits erteilte Baugenehmigung haben die Anlieger, wie schon gegen die geplante Bebauung, erneut Widerspruch eingelegt. "Es ist noch keine Baufreigabe erfolgt", so Karl-Heinz Hilberer, der die Pläne vergrößert hat, um so das Anliegen anschaulich zu machen. Was ist, wenn die Widersprüche von 15 Anwohnern erneut keinen Erfolg haben? "Dann werden wir vor dem Verwaltungsgericht klagen", sagen alle Betroffene. "Wir rechnen sogar mit einer Ablehnung unserer Widersprüche." Und eines machen die Bewohner Am Feuerbach deutlich: "Wir haben nichts gegen die Einrichtung, nur gegen die Bauhöhe."