269 Wohnungen ans Fernwärmenetz angeschlossen
Wohnbau Offenburg setzt auf "Wärmewende"

Treiben den Ausbau der Fernwärme in Offenburg voran: Stefan Böhler, Projektleiter WVO (v. l.),  Rainer Lindenmeier, Geschäftsführer Wohnbau Offenburg GmbH,  und Johannes May, Leiter Technik Wohnbau Offenburg GmbH | Foto: Stadt Offenburg
  • Treiben den Ausbau der Fernwärme in Offenburg voran: Stefan Böhler, Projektleiter WVO (v. l.), Rainer Lindenmeier, Geschäftsführer Wohnbau Offenburg GmbH, und Johannes May, Leiter Technik Wohnbau Offenburg GmbH
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Offenburg (st). Fernwärme ist umweltfreundlich und emissionsarm und deshalb eine zukunftsträchtige Technologie, die einen wichtigen Beitrag zur „Wärmewende“ leistet. Die Wohnbau Offenburg GmbH und die Stadtbau Offenburg GmbH machen derzeit einen großen Schritt in Richtung klimafreundliche Zukunft: Wie die Stadt mitteilt, werden erstmalig Bestandswohnungen der Wohnbau Offenburg GmbH von einer hauseigenen Wärmeversorgung auf Fernwärme umgestellt.

Bis 2020 269 Wohnungen angeschlossen

Im Jahr 2019 werden 108 Wohnungen und 2020 nochmals 161 Wohnungen an das vom Paul-Gerhardt-Haus ausgehende Fernwärmenetz angeschlossen im Keller des Paul-Gerhardt-Werks erzeugt ein Blockheizkraftwerk (BHKW) Strom und Wärme. Wenn die Maßnahme abgeschlossen ist, werden rund 25 Prozent des Mietwohnungsbestandes über das Fernwärmenetz versorgt, berichtet der Geschäftsführer Rainer Lindenmeier. Spätere Umstellungen von weiteren Bestandsgebäuden werden ebenfalls in Betracht gezogen.

Die Anlage als Teil des Offenburger Fernwärmenetzes wird von der Wärmeversorgung Offenburg (WVO) betrieben. WVO Geschäftsführer Martin Wenz freut sich über den neuen Meilenstein: „Die Wohnbau Offenburg GmbH und die Stadtbau Offenburg GmbH leisten gemeinsam mit der WVO einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Die Stromerzeugung aus Kraft Wärme Kopplung ergänzt ideal die volatile Stromerzeugung aus Wind, Sonne und Wasser.“

Baustein für Erreichung der Klimaschutzziele

Auch die städtische Klimaschutzmanagerin Bernadette Kurte betont den Stellenwert der Maßnahme. Der Ausbau der Fernwärme sei „ein wichtiger Baustein zur Erreichung unserer Klimaschutzziele“. Für interessierte Bürgerinnen und Bürger hat die Klimaschützerin einen Tipp: „Im Rahmen der Energietage auf der Oberrhein Messe vom 28. September bis zum 6. Oktober informiert die Stadt unter anderem zum Thema Fernwärme und den weiteren Planungen zur Erweiterung des bestehenden Netzes.“

Wohnbau und Stadtbau haben bereits Erfahrung mit Fernwärmeanschlüssen. Im Wohngebiet Kreuzschlag und in der Angelgasse wurden bereits in der Bauphase insgesamt 135 Wohnungen an das Fernwärmenetz angeschlossen. Zur Finanzierung der Umstellungskosten, die sich im Wesentlichen auf Hausanschlussgebühren beziehen, wurden zinsgünstige Darlehen aus dem Programm „Energieeffizient Sanieren“ der KfW beantragt. Dieses Programm beinhaltet auch einen Tilgungszuschuss von 7,5 Prozent. Nach den vorliegenden Berechnungen ist die Umstellung von einer herkömmlichen Beheizung auf Fernwärme für die Mieter mindestens kostenneutral.

Flexibel bei Einsatz der Brennstoffe

Zu den Vorteilen der Fernwärmeversorgung zählt, dass keine hauseigene Heizungsanlage notwendig ist und dadurch praktisch keine Wartungskosten mehr anfallen. Zudem ist es nicht mehr erforderlich, Brennstoffe zu beschaffen und zu lagern. Darüber hinaus ist diese Art der Wärmeversorgung flexibel beim Einsatz von Brennstoffen. So können Abwärme, erneuerbare Energien oder wie im Paul-Gerhard-Werk effiziente Kraft-Wärme-Kopplung zum Einsatz kommen. Das wirkt sich positiv auf die CO2-Bilanz aus, ohne Einschränkungen beim Komfort in Kauf nehmen zu müssen.

Info: Kontinuierlich erweitert die Wärmeversorgung Offenburg (WVO) das Fernwärmenetz im Stadtgebiet. Die WVO ist ein kommunales Unternehmen der Stadt Offenburg (51 Prozent) und des E Werk Mittelbaden (49 Prozent). Das Blockheizkraftwerk im Paul Gerhardt Werk ist eine von derzeit fünf Anlagen, welche die WVO betreibt. Unter anderem ist das Ortenau Klinikum über das Fernwärmenetz dort angeschlossen. Die eingesetzte Technik der Kraft Wärme
Kopplung, bei welcher Strom und Wärme gleichzeitig erzeugt werden, senkt den Primärenergieverbrauch (in diesem Fall Erdgas) und damit den CO2 Ausstoß signifikant. Die Kraft Wärme Kopplung erfüllt darüber hinaus im Rahmen der Energiewende eine wichtige Ausgleichsfunktion für die witterungsabhängigen, regenerativen Erzeugungsanlagen, das heißt die Stromerzeugung der Blockheizkraftanlagen springt ein, wenn Sonne und Wind fehlen.

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