Spatenstich neues Bürgerhaus Bühl

Was lange währt, wird endlich gut

Offenburg (gro) Dort, wo vor Kurzem noch der alte Kindergarten im Offenburger Ortsteil Bühl stand, findet sich nun eine Baugrube. Das Gebäude wurde abgerissen, um Platz zu schaffen für das neue Bürgerhaus. Am Mittwoch, 19. Juni, wurden die Bauarbeiten durch einen symbolischen Spatenstich offiziell eröffnet.

"Das ist ein langersehnter Tag", stellte Ortsvorsteher Georg Schrempp fest. Vor zwölf Jahren habe die Geschichte des Projekts begonnen. "Wir hätten nicht gedacht, wohin die Reise geht und welche Hindernisse genommen werden müssen." Schrempp betonte, dass es sich bei dem neuen Bürgerhaus um ein Projekt mit Vorbildcharakter handele. Das Konzept sei gemeinsam mit der Kirchengemeinde erarbeitet worden. Die städtebaulich hochwertige Lösung passe zum Standort im historischen Ortskern. "Wir befinden uns am Ursprung von Bühl", so Schrempp. Mit dem Bürgerhaus werde ein neues zentrales Haus für die Ortschaft geschaffen, da dort künftig die Ortsverwaltung einziehe sowie Räume für Jugend und die Kirchengemeinde entstünden. "Es wird ein Treffpunkt für alle. Wir schaffen damit einen Raum, um sich zu begegnen."  

Dank an Verwaltung und Planer

Schrempp dankte Oberbürgermeister Marco Steffens, der das Projekt stets unterstützt habe. Er freute sich, dass über die Mehrfachbeauftragung eine gute Lösung gefunden wurde und dankte dem Fachbereich Bauen für die Betreuung. Sein Dank ging auch an Bürgermeister Hans-Peter Kopp, der die Verhandlungen mit der Kirche geführt habe. "Dank an den Gemeinderat, der die Mittel für das Bürgerhaus frei gegeben hat", so Schrempp. Die Kosten von 6,3 Millionen Euro für einen Ortsteil seien nicht selbstverständlich. "Danke an die Ortschaftsräte für ihre Geduld und Ausdauer. Wir haben viele kleine Schritte gemacht, um ans Ziel zu kommen", so der Ortsvorsteher. "Das alte Gebäude hat viele Jahre gestanden, dennoch werde ich es nicht vermissen."

"Jeder Ortsteil von Offenburg ist einzigartig", betonte Oberbürgermeister Marco Steffens. "Was alle verbindet, ist, dass es Orte braucht, wo die Menschen ankommen können." Solch ein Ort werde das neuer Bürgerhaus. "Die Architektur ist toll und setzt einen Maßstab im Ort", lobte Steffens die Leistung des Architekturbüros. Während der Findungsphase habe stets eine Rolle gespielt, wie Bühl ein Dorf bleiben könne - auch mit Blick auf das neue Klinikum, das im Holderstock entstehe. "Mit diesem Projekt setzen wir ein Zeichen: Bühl kann und darf noch Dorf sein."

Das Projekt

In eineinhalb Jahren Bauzeit entsteht ein Gebäude auf KfW-Standard 40. Der Haupteingang befindet sich gegenüber der Kirche, auf dem Niveau des Kirchplatzes. Auf diese Ebene wird die Ortsverwaltung einziehen. Im ersten Obergeschoss entstehen Jugendräume mit Nebenräumen. "Das Dach hat eine Neigung von 45 Grad", so Clemens Schönle, Abteilungsleiter Planung. Die Jugendräume würden zusätzlich mit einer separaten Treppe erschlossen. Im Untergeschoss befindet sich ein Mehrzweckraum, der multifunktionell genutzt werden kann. Von den Sitzungen des Ortschaftsrats bis zum Seniorentreff ist alles möglich. Von dort wird eine Tür in den Garten, der Richtung Süden liegt, führen. "Dieser ist damit auch barrierefrei erschlossen", so Schönle. Jedes Geschoss hat eine Nutzfläche von rund 130 Quadratmetern. Der Keller wird in Stahlbeton erstellt, der größte Teil des Gebäudes erfolgt in Holzbauweise. Auch die Fassade wird mit Holz verkleidet sein. Geheizt wird mit einer Luft-Wärme-Pumpe. Die Baukosten werden auf 6,3 Millionen Euro geschätzt.