Fasent ja, aber nicht im großen Stil
Was die Althistorischen planen
Offenburg (gro). "Die Althistorische Narrenzunft gibt ihr Bestes, um möglichst viel durchzuführen", stellt Martina Gerhard, Pressesprecherin der Althistorischen Narrenzunft Offenburg, im Rahmen eines Pressegesprächs am Dienstag, 18. Januar, im verwaisten Narrenkeller fest. Und Zunftmeister Thomas Decker ergänzt: "Ein Kollege hat es in einem Interview treffend gesagt: Fasent will die Freiräume so nutzen, dass durch sie das Wohl der anderen nicht gefährdet wird." Für die Mitglieder der Althistorischen Narrenzunft steht also fest, es wird Fastnacht und Brauchtum in Offenburg geben, aber ausgesucht und im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten.
Deshalb wurde die Fastnachtskampagne 2022 bereits am 5. Januar nicht mit einem Kellerabend, sondern online eingeläutet. "Leider konnte auch die Aufnahmezeremonie für die neuen Mitglieder nicht stattfinden", so Gerhard. "Das wird aber auf jeden Fall nachgeholt." Am Samstag, 22. Januar, werden in der Offenburger Innenstadt die Fahnen gehisst - "mit einer kleinen Delegation und in vorheriger Absprache", macht Gerhard deutlich.
Name fürs Fasentkind
Mit einem Gewinnspiel steigt die Narrenzunft in die fünfte Jahreszeit ein. "Es wird ein Fasentkind geben", so Zunftmeister Thomas Decker. Doch den Namen wird in diesem Jahr nicht die Zunft bestimmen, sondern die Bohneburger. Das Offenburger Fastnachtsvolk soll bis zum 4. Februar an die E-Mail-Adresse kritzelmeister@althistorische.de Vorschläge schicken. "Sie sollten lokalpolitischen Bezug haben", beschreibt Thomas Decker die Anforderungen an den Namen. Die fünf Einsender, deren Vorschläge in die engere Wahl kommen, erhalten eine Narrenchronik, den Jubiläumsfilm der Narrenzunft sowie den aktuellen Narrenorden als Belohnung. Der Person, deren Name ausgewählt wurde, wird eine besondere Ehre zuteil: "Sie steht bei der Fasentstaufe zwischen Hebamme und Pfeddri und darf das Fasentskind halten", verrät Thomas Decker.
Der Kellerabend am 29. Januar wurde ebenso aus dem Veranstaltungskalender gestrichen wie auch der Offenburger Narrentag. "Wir werden in der Offenburger Innenstadt aber ab dem 11. Februar bis zur Fastnacht im Häs präsent sein", verspricht Martina Gerhard, dass trotzdem närrische Stimmung aufkommen kann. Die beiden Kellerabende am 11. und 25. Februar will die Zunft noch nicht absagen, aber: "Wir müssen abwarten, was im Februar möglich sein wird. Aber wir sind flexibel, unsere Aktiven sind hoch motiviert", loben Gerhard und Decker das Engagement.
Kultparty online
Erneut wird die "Ultimative Kultparty" am 18. Februar ab 20.22 Uhr online aus dem Narrenkeller in die Wohnzimmer der Bohneburger Narren übertragen werden. Die Redoute muss erneut ausfallen, aber: "Wir planen einen Livestream aus der Reithalle mit dem Narr und einem Auftritt von Veef und Andres", gibt Thomas Decker einen Ausblick. Die Vorbereitungen laufen bereits.
Die Aktion der "Edeka-Bohnesupp in Tüten" vom Vorjahr kam so gut an, dass sie eine Neuauflage erleben wird. Ab dem 10. Februar können die Zutaten donnerstags bis samstags an einem Stand im Foyer des E-Centers käuflich erworben werden. "Wir planen außerdem ein Gewinnspiel dazu, darüber wird aber noch nicht mehr verraten", macht Decker neugierig. Die Einnahmen werden wieder einem guten Zweck zugeführt. "Wir wollen die Idee auch dann weiterführen, wenn uns Corona nicht mehr zum Kürzertreten zwingt", so Decker. Die Freundschaft zwischen der Edeka und der Narrenzunft geht übrigens in diesem Jahr ins 44. Jahr, deshalb soll es am 26. Februar einen Besuch im E-Center geben.
Fastnacht unter freiem Himmel
Gesetzte Termine sind außerdem die Fasent-Daifi am Schmutzigen Donnerstag, 24. Februar, und die Fasentbeerdigung am 1. März. Ob diese Termine im größeren oder kleineren Rahmen stattfinden werden, bestimmt der Fortlauf der Pandemie. "Auf jeden Fall wird es am 27. Februar einen Narrengottesdienst in der Heilig-Kreuz-Kirche geben", freut sich Decker. In der Fasentwoche sind ebenso Besuche in den Kindergärten und Schulen geplant - ob diese möglich sind, steht in den Sternen. Am 28. Februar wird eine Abordnung der Althistorischen Narrenzunft die Bewohner des Paul-Gerhardt-Hauses besuchen - natürlich unter den geltenden Vorschriften.
"Wir hoffen, dass wir 2023 wieder eine normale Fastnacht feiern können", stellen Martina Gerhard und Thomas Decker zum Abschluss fest. Die tollen Tage im Sommer nachzuholen, schließen beide aus. Allerdings hoffen beide, dass sich die Zunft bei den Heimattagen einbringen kann. "Wenn wir mit den Mitgliedern reden, hören wir immer wieder, es fehlt nicht nur die Fastnacht, sondern die meisten vermissen das Miteinander", so Thomas Decker.
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