Erfrierungsschutz vergrößert
Wärmestube ist wichtige Anlaufstelle

Ein einspieltes Team: Dieter Hartwig (v. l.) Stefanie Kurz und Beate Steinfeld in der Wärmestube | Foto: privat
  • Ein einspieltes Team: Dieter Hartwig (v. l.) Stefanie Kurz und Beate Steinfeld in der Wärmestube
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Offenburg (st). Die Kältewelle hat Deutschland im Griff. Minusgrade selbst am Tag treffen vor allem Menschen in Wohnungsnot schwer. In Offenburg sorgen die Wärmestube und der Erfrierungsschutz auch unter Corona-Auflagen für die existenzielle Grundversorgung. Die Stadt Offenburg teilt mit, dass sie in in Zusammenarbeit mit dem AGJ Fachverband für Prävention und Rehabilitation e.V. sofort auf die kommenden kalten Nächte reagiert und weitere Räume für den Erfrierungsschutz bereitgestellt. Derzeit nutzen bereits 17 Personen das Angebot, die Nächte in einer warmen Unterkunft zu verbringen. Nachdem für die nächsten Tage sehr kaltes Winterwetter vorausgesagt wurde, werden sicher weitere Obdachlose diese Möglichkeit nutzen. Tagsüber erfolgt die Versorgung über die Wärmestube.

Obdach- und wohnungslose Menschen in prekären Lebenslagen können das Angebot der Wärmestube in der Wasserstraße 22 a zur existenziellen Grundversorgung montags bis freitags von 8.30 bis 13 Uhr nutzen. Dazu zählt die Nutzung der sanitären Anlagen, frische Kleider aus der Kleiderkammer, kostenloses Frühstück und Mittagessen. Das Mittagessen wird von der Küche des St. Ursulaheims zubereitet und von Projektteilnehmer des Frauenprojektes "ELLEfriede" mit dem Lastenfahrrad in die Wärmestube geliefert. Darüber hinaus wird auch jeden Dienstag eine gesundheitliche Grundversorgung durch einen Arzt der Pflasterstube angeboten.

Ansprechpartner für alle Fälle

Zwei Sozialarbeiter, Stefanie Kurz und Dieter Hartwig, teilen sich für die Wärmestubenarbeit eine 100-Prozent-Stelle. Sie kümmern sich um die Gäste, geben Rat, informieren oder hören auch einfach nur zu. „Vor Corona hatten wir täglich durchschnittlich 45 Gäste in der Wärmestube. Heute dürfen wir nur noch zehn Gäste zeitgleich aufnehmen, über den Tag verteilt sind das zirka 30 Gäste“, erklärt Bärbel Wahl vom AGJ-Fachverband, Bereichsleitung Ambulante Hilfen für wohnungslose Menschen. Um das Corona-Schutzkonzept einzuhalten, dürfen sich nur noch Menschen ohne Wohnung und Menschen, die sich im Erfrierungsschutz befinden, in der Wärmestube aufhalten, informiert Wahl weiter. Gäste, die über eine Wohnung oder ein Obdach verfügen, können sich ein kostenloses Mittagessen abholen und zu Hause verzehren.
Jeden Dienstag bietet die Wärmestube ein saisonales Frühstück mit frischen Bioprodukten vom Wochenmarkt an. Möglich macht dies eine Spende der Fußball-Nationalmannschaft der Herren an Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe in Deutschland.

Die Hilfen der Wärmestube werden ergänzt durch Beate Steinfeld, Mitarbeiterin des Vereins Pflasterstube e.V. Mit ihrem 50-Prozent- Deputat für Gesundheitsprävention kümmert sie sich vorwiegend um die gesundheitlichen Belange der Gäste. Auch Hunde werden bei Bedarf von ihr versorgt. Thomas Trum, ein ehemaliger Wohnungsloser, arbeitet seit vielen Jahren ehrenamtlich ebenfalls im Team der Wärmestube.

Keine Freizeitangebote im Lockdown

„Leider müssen während des Lockdowns alle Freizeitangebote entfallen, obwohl gerade diese Angebote in Corona-Zeiten für das soziale Miteinander sehr wichtig wären“, erklären Stefanie Kurz und Dieter Hartwig. Für viele ist die Wärmestube ein wichtiger Ort, um Sozialkontakte zu pflegen, ergänzen beide.

Die Wärmestube gibt es bereits über 20 Jahre und wird vom Ortenaukreis, der Stadt Offenburg sowie über Eigenmittel des AGJ-Fachverbands und Spenden finanziert.

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