Neubau des Landratsamts
Tunnelbau beeinflusst Grundstücksplanung

Landrat Thorsten Erny (Mitte) erläutert die Folgen der Veränderungssperre.  | Foto: mak
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Offenburg (mak) "Wir haben den Auftrag erhalten, beide Grundstücke zu prüfen", erklärte Landrat Thorsten Erny bei einem kurzfristig anberaumten Pressegespräch am Montag, 2. Dezember. Geprüft werden sollen für den Neubau des Landratsamtes hierbei zum einen das ehemalige Burda-Druckereigelände am westlichen Stadteingang sowie das Grundstück südlich der neu errichteten Bundespolizeiinspektion am Güterbahnhof, das der Grossmann-Group gehört und dem Ortenaukreis angeboten wurde. 

Veränderungssperre

Und hinsichtlich dieses Grundstücks gibt es Neuigkeiten. Mit der Offenlage zum Bahnausbau und damit auch zum Tunnelbau in Offenburg ist eine sogenannten Veränderungssperre gemäß Paragraph 19 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes (AEG) in Kraft getreten. Darin heißt es: "Vom Beginn der Veröffentlichung im Internet oder der Auslegung der Pläne im Planfeststellungsverfahren oder von dem Zeitpunkt an, zu dem den Betroffenen Gelegenheit gegeben wird, den Plan einzusehen, dürfen auf den vom Plan betroffenen Flächen bis zu ihrer Inanspruchnahme wesentlich wertsteigernde oder die geplanten Baumaßnahmen erheblich erschwerende Veränderungen nicht vorgenommen werden (Veränderungssperre)." 

Die geplante Tunneltrasse unterquert das Grossmann-Grundstück an seiner nordwestlichen Ecke in etwa 15 Meter Tiefe. Ist damit das Grossmann-Areal als Standort für einen möglichen Neubau des Landratsamtes vom Tisch? Landrat Erny gibt Entwarnung. "Ein Neubau auf diesem Grundstück ist möglich, aber mit einer etwas kleineren Fläche und einem veränderten Grundstückszuschnitt", führte er beim Pressegespräch aus. "Das wichtige Signal ist: Es ist machbar", so Erny weiter. Der kleineren Fläche konnte Erny zudem etwas Positives abgewinnen. Dadurch werde der etwaige Kaufpreis möglicherweise günstiger. Um wie viel sich die Fläche des Grossmann-Grundstücks verringern werde, nannte Erny einen groben Richtwert von etwa 2.500 Quadratmetern. Die verkleinerte Fläche tangiere damit nicht mehr den Tunnelbau und sei von der Veränderungssperre nicht mehr betroffen. Die Entwürfe des neu zu überplanenden Grossmann-Areals sowie des alten Burda-Drückereigeländes für den Neubau des Landratsamtes will Erny dem Kreistag am 11. Februar des kommenden Jahres präsentieren, der dann entscheiden wird.

Landrat Thorsten Erny (Mitte) erläutert die Folgen der Veränderungssperre.  | Foto: mak
Das Grundstück der Grossmann-Group von der Bundespolizeiinspektion aus gesehen.  | Foto: mak

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