Betreiberwechsel im Strandbad am Gifizsee
TBO übernehmen ab 2022
Offenburg (gro). Ab der nächsten Saison, 2022, wird das Strandbad am Gifizsee unter der Regie der Technischen Betriebe Offenburg (TBO) laufen. Das hat der Technische Ausschuss des Gemeinderats Offenburg einstimmig in nicht öffentlicher Sitzung am Mittwoch, 7. Juli, beschlossen.
Die Stadt plant schon seit einiger Zeit Veränderungen in dem Naherholungsgebiet. Ein Baustein ist ein Rundweg, der derzeit auf der Gifizhalbinsel gebaut wird. "Wir sind mit der Bürgerbeteiligung zur Gifizweiterentwicklung in der Coronazeit gestartet", erklärt Baubürgermeister Oliver Martini am Donnerstag, 8. Juli, im Rahmen einer Pressekonferenz. Die Rahmenbedingungen seien schwierig gewesen und nicht befriedigend. "Bei der einzigen Vor-Ort-Veranstaltung in der Konrad-Adenauer-Schule konnte es aufgrund der Auflagen keinen richtigen Austausch geben", so Martini.
LGS-Auswirkungen auf Gifizareal
Außerdem hätte sich mit dem Zuschlag für die Landesgartenschau 2032 einiges verändert. Denn es gelte nicht nur die Fläche, die für die Gartenschau vorgesehen ist, zu überplanen, sondern die neuen Grünflächen auch mit den bestehenden sinnvoll zu verbinden. "Wir stellen die Entwicklung des Gifizsees für den Augenblick zurück und wollen sie mit der Planung für die LGS verbinden", erläutert der Baubürgermeister. Dabei geht es nicht nur darum, dass sich die Veränderungen, die bis zur Hochschule geplant sind, auch auf das Gifizareal auswirken können, sondern es verbindet sich auch die Hoffnung damit, Zuschüsse generieren zu können, die ohne Landesgartenschau nicht fließen würden. "Corona ist auch an der Stadt nicht spurlos verübergegangen", so Martini.
Der Pachtvertrag mit Dirk Hesse läuft zum Ende dieser Saison aus. "Nach dem Coronajahr war der Pächter auf uns zugekommen, weil er sich nicht sicher war, ob eine Öffnung in diesem Jahr für ihn machbar sei", erzählt Martini. Diese Bedenken seien zwar nun überwunden, hätten aber einen Denkprozess ausgelöst, was wäre, wenn ein Pächter tatsächlich nicht öffnen würde. "Es hat sich die Frage gestellt: Was geschieht, wenn die TBO den Betrieb übernimmt?", so Martini. Hinzu käme, dass die Stadt aufgrund der Planungen für die Landesgartenschau keinem Pächter einen mittel- oder langfristigen Vertrag habe anbieten können. "Es sind immer wieder Investitionen zum Saisonstart nötig", betonte der Baubürgermeister. Es gehe auch darum, einem Pächter eine wirtschaftliche Basis bieten zu können. "Wir brauchen eine Flexibilität, die wir keinem Pächter zumuten können."
Strandbad bleibt erhalten
So sieht der Beschluss aus: In den nächsten Jahren wird das Strandbad erhalten bleiben. "Wir können im Augenblick keine Zeitschiene aufmachen, wann die Planungen soweit gediehen sind", so Alex Müller, Chef der TBO. Geplant ist derzeit, dass 2022 das Strandbad unter der Leitung der TBO am 1. Mai öffnen wird. Unter der Woche darf von 11 bis 19 Uhr, Freitag bis Sonntag von 11 bis 20 Uhr geplanscht werden. "Die Badeaufsicht übernehmen nicht die TBO, sondern die DRLG Offenburg", erläutert Müller. Die TBO seien für Kasse und Einlass sowie für die Pflege des Geländes zuständig. Bei der Frage des Caterings am Kiosk liefen Gespräche mit dem Brauwerk Baden und dem Pächter des "Ess Gut" Christian Beck. Auch der Wohnmobilstellplatz und der Zeltplatz sollen erst einmal weiterbestehen. Ob nur über die Saison oder vielleicht sogar über das gesamte Jahr geöffnet werde, darüber werde man in den kommenden Wochen nachdenken. "Das Risiko für die Stadt hält sich in Grenzen", sind sich Müller und Martini einig. Da große Investitionen wie die Neugestaltung des Ufers, der Bau des Stegs oder in die Grünflächen sowieso von der TBO geschultert wurden, sei man optimistisch, dass man mit den Einnahmen den zusätzlichen Personalaufwand decken könne. Die Stadt rechnet mit 30.000 bis 35.000 Besuchern pro Saison.
Doch auch wenn die Landesgartenschau ein wichtiger Bestandteil bei den Überlegungen für die Weiterentwicklung des Strandbades ist, laut Oliver Martini ist klar, dass der Gifiz nicht zur Ausstellungsfläche gehören wird. "Wir wollen grundsätzlich eine ganzjährige Öffnung des Raums ermöglichen", bringt Alex Müller die Grundidee für die Entwicklung des Gifizareals auf einen Punkt.
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