Müllentsorgung ist nicht billig
Städte leeren täglich die Behälter
Ortenau (gro). Die Städte und Gemeinden tun einiges dafür, dass Müll nicht auf der Straße oder in der Natur, sondern in dafür vorgesehenen Abfallbehältern landet. Rund 400 davon gibt es in Offenburg. "Größtenteils handelt es sich um konventionelle Abfallbehälter", erklärt Steffen Letsche, zweiter Betriebsleiter der Technischen Betriebe Offenburg (TBO). "Zur Verlängerung der Leerungsintervalle werden seit 2017 auch Unterflurmüllbehälter in den Bereichen, die neu gestaltet werden und die neuralgische Punkte mit hoher Publikumsfrequenz darstellen, verbaut."
Diese besonderen Abfallbehälter, die mit rund einem Kubikmeter Müll deutlich mehr Abfall aufnehmen können als die klassischen, seien am Freizeitbad Stegermatt und am Lindenplatz eingebaut worden. "In einer seit dem vergangenen Jahr dauernden Probephase wurden als Neuheit auch zehn Pfandflaschenkörbchen an ausgewählten Mülleimern in der Innenstadt befestigt", so Letsche. Hier könnten Passanten Pfandflaschen, die sie selbst nicht mehr zurückgeben wollten, einstecken. "Das Angebot wird von den Bürgern sehr gut angenommen", zieht Letsche Bilanz.
Im Sommer häufige Leerung
Zwei Mal täglich würden in Offenburg die öffentlichen Mülleimer in den Sommermonaten geleert. Während der anderen Monate erfolge dies zwei Mal die Woche. "Die Abfallbehälter werden in der Innenstadt an den Laufwegen, die besonders frequentiert sind, aufgehängt", erläutert Letsche. Darüber hinaus gebe es sie dort, wo sich bekanntermaßen gerne Besucher aufhielten – etwa in Parks und an Spielplätzen.
In den städtischen Naherholungsgebieten wie dem Gifizsee oder dem Badestrand am Burgerwaldsee würden die TBO drei Mal während der Saison für Ordnung sorgen. Dabei spiele natürlich auch die Wetterlage eine Rolle: Würden im öffentlichen Grün sommerliche Partys oder Picknicks gefeiert, erhöhe sich die Müllmenge entsprechend. Ein Problem mit wildem Müll gebe es vor allen an den Stellen, die nicht gut einsehbar seien. "Wir haben sehr viel damit zu kämpfen", macht Letsche deutlich. Unter den Begriff wilder Müll würden Dinge wie Altreifen, Öle und Sprühdosen fallen.
Entsorgungskosten sind mengenabhängig
Das Bild einer sauberen Stadt ist nicht zum Nulltarif zu haben: "Die Entsorgungskosten variieren, da sie mengenabhängig sind", so Letsche. Pro Tonne Restmüll koste die Entsorgung 235 Euro. "In den vergangenen Jahren sind rund 250 Tonnen pro Jahr aus Abfallbehältern und Grünanlagen angefallen", verrät Steffen Letsche.
Allein 199 Abfallkörbe finden sich im Stadtgebiet von Gengenbach, teilt die Stadt mit. Hinzu kämen 25 in Reichenbach, 27 in Bermersbach und drei in Schwaibach. Die ehemalige Reichsstadt setze auf die klassische Variante, die im Zentrum drei Mal in der Woche und in den Parkanlagen ein bis zwei Mal in der Woche geleert werde. Doch auch, wenn viele Behälter zur Verfügung stünden, nicht jeder, der etwas zu entsorgen habe, nutze diese. "Vor allen in Parkanlagen, auf Parkplätzen und an Glascontainern wird Hausmüll entsorgt", ärgert sich die Stadt. Drei Mal in der Woche würden die öffentlichen Entsorgungsflächen wie die Schneckenmatt angefahren werden, um die Hinterlassenschaften der Besucher zu entsorgen. Rund 20.000 Euro koste die Entsorgung die Stadt Gengenbach.
Abfallbehälter bei Sitzgelegenheiten
Zwei Mal wöchentlich werden die 147 Abfallbehälter in Appenweier geleert, so Wolfgang Kloska, Gemeinde Appenweier. Sie seien bei Sitzbänken, auf Spielplätzen, bei öffentlichen Einrichtungen oder bei Hundetoiletten installiert. Ein Müllproblem gebe es nach Partys, die rund um den Max-Jordan-See gefeiert würden. Auf den Friedhöfen würde Glas oder Plastik immer wieder im Kompost landen. In Appenweier werden rund 13.000 Euro für die Abfallbeseitigung ausgegeben.
Mit 895.000 Euro pro Jahr schlagen die Kosten in Lahr für die Kehrichtenstsorgung und die Kehrmaschinen zu Buche, berichtet die städtische Pressestelle auf Anfrage. Für den Lohn für das Personal in Handreinigung fielen jährlich 452.000 Euro an, hinzu kämen 22.000 Euro für die Beseitigung von wildem Müll. Insgesamt 250 Mülleimer seien über das gesamte Stadtgebiet verteilt, allein 30 Stück seien am Waldmattensee in Kippenheimweiler zu finden.
Disziplin am Wochenende fehlt
"Es gibt verschiedene Kriterien, wonach die Standorte für Mülleimer bestimmt werden, in der Regel aber dort, wo Müll anfällt: an Geschäften, auf Plätzen, an Bushaltestellen oder auf Parkplätzen", so die Pressestelle. Der Turnus, wie oft die Behältnisse geleert würden, sei vom Standort sowie der Jahreszeit und dem Wetter abhängig: "Es gibt Mülleimer, die täglich geleert werden bis hin zu einmal pro Woche", informiert die Pressestelle.
Leider lande Müll nicht immer dort, wo er hingehöre. Dabei sei es vollkommen egal, ob der vorhandene Müllbehälter voll oder leer sei. Vor allem an den Wochenenden und in den Sommermonaten habe man verteilt über das ganze Stadtgebiet mit Hinterlassenschaften in öffentlichen Grünanlagen und an den Seen zu kämpfen. "Leider ändern sich diese Plätze immer mal wieder, so dass wir es nicht oder nur schlecht einplanen können", heißt es aus der Pressestelle.
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