Arbeitgeber-Profil schärfen
Stadt Offenburg sucht Spurenhinterlasser
Offenburg (gro). In den nächsten fünf Jahren wird rund ein Fünftel der Beschäftigten der Stadt Offenburg in den Ruhestand gehen. Gleichzeitig sieht sich die Stadt mit einem leer gefegten Arbeitsmarkt konfrontiert. "Wir haben nicht nur einen Fachkräftemangel, sondern einen Menschenmangel", stellt Oberbürgermeister Marco Steffens in einer Pressekonferenz am Mittwoch, 4. Mai, fest. Grund genug für die Stadt, eine lang angelegte Arbeitgeber-Kampagne zu starten, um auch künftig die Mitarbeiter zu gewinnen, die sie braucht.
Derzeit sind bei der Stadt - inklusive der Eigenbetriebe wie den Technischen Betrieben Offenburg (TBO) - 1.700 Mitarbeiter beschäftigt. "In Köpfen", stellt der OB fest, denn die Quote bei der Teilzeit liege bei 60 Prozent. 67 Prozent der Mitarbeiter sind Frauen. "Auch bei den Fachbereichsleitungen haben wir eine ähnliche Quote", so Steffens. Die Stadt habe bereits interne Instrumente auf den Weg gebracht, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Pflege für die Beschäftigten möglich zu machen. "Der öffentliche Dienst ist immer auch Vorreiter in diese Beziehung", betont Steffens, der aber auch klar macht, dass das Image der Arbeit in einer Verwaltung sich gewandelt habe. "Unsere Beschäftigten sind stark gefordert, es kann keiner eine ruhige Kugel schieben." Hinzu käme das Spannungsverhältnis von Politik, Öffentlichkeit und Arbeit, in der sich die Verwaltungsmitarbeiter befänden.
80 verschiedene Berufsbilder
120 Stellenverfahren laufen durchschnittlich im Jahr bei der Stadt Offenburg, verrät Simone Appel, Personalleiterin der Stadt. Die meisten Stellen könnten besetzt werden, aber "im pädagogischen Bereich wird es immer mehr zu einer Herausforderung", so Appel. 80 verschiedene Berufsbilder bietet die Stadt: Das reicht vom Erzieher bis zum Verwaltungsangestellten, vom Ingenieur bis zum Gärtner. "Die Stadt Offenburg hat als Arbeitgeberin ein ganz klares Alleinstellungsmerkmal", stellt Appel fest. "Wer sonst kann eine so große Vielfalt an unterschiedlichen Berufsbildern anbieten?"
Das Problem der Heterogenität: Wie setzte man einen solchen Arbeitgeber in Szene? Deshalb ist eines der Ziele, das Profil der Stadt als Arbeitgeber zu schärfen. "Wir haben die Kampagne mit den Mitarbeitern entwickelt", beschreibt Appel den Prozess. Dabei wurde das verbindende Element gesucht und gefunden: "Alle unsere Mitarbeiter arbeiten nah an den Bürgern, wir hinterlassen Spuren im Leben der Bürger", bringt es Simone Appel auf den Punkt. Aus dieser Feststellung entstand die Profilanforderung: "Werde Spurenhinterlasser (m/w/d)", mit der jede der Stellenanzeige beginnt. "Wir gehen mit der Kampagne bewusst neue Wege, um den Blick darauf zu richten, wie wichtig und wie großartig es ist, bei der Stadt Offenburg zu arbeiten", wirbt Appel. Da die Berufsbilder so unterschiedlich sind, wurden Fokusgruppen gebildet und ein Farbkonzept entwickelt.
Der Kampagnenstart ist am 9. und 10. Mai - mit einem Dankeschön an die Mitarbeiter. Geworben wird auf allen möglichen Kanälen. Ab Freitag, 6. Mai, wird die Homepage www.karriere.offenburg.de freigeschaltet.
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