Fördermittel für Radschnellweg
Schnell von Offenburg nach Gengenbach

Offenburg (st). Radschnellwege bieten neue Chancen für eine klimafreundlichere Mobilität. Insbesondere im Hinblick auf die steigende Nutzung von E-Bikes und Pedelecs erleichtern sie durch neue Reichweiten im Radverkehr auch neuen Zielgruppen den Umstieg aufs Rad. Auch im Ortenaukreis sollen in den kommenden Jahren Radschnellwege entstehen und den Landkreis noch fahrradfreundlicher machen. Ende vergangener Woche hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur dem Ortenaukreis offiziell den Förderbescheid für den Radschnellweg Offenburg–Ortenberg–Ohlsbach–Gengenbach zugestellt, die Bundes- und Landesförderung ist somit gesichert.

„Jetzt können wir die ersten Schritte auf dem Weg zur Realisierung des Radschnellwegs gehen“, erklärt Landrat Frank Scherer. „Die Radschnellverbindung ist ein Leuchtturmprojekt mit überregionaler Strahlkraft und das erste Pilotprojekt dieser Art im Ortenaukreis. Ich danke dem Regionalverband Südlicher Oberrhein für die tatkräftige Unterstützung – gemeinsam können wir noch mehr Menschen fürs Radfahren begeistern und einen wichtigen Beitrag zum Ausbau klimafreundlicher Mobilität leisten“, so Scherer, der zudem als Eurodistrikt-Präsident die jüngste Zusage des Landes begrüßt, die Baulast für den Radschnellweg von Offenburg über Willstätt und Kehl nach Straßburg zu übernehmen. „Das wird ein weiterer Meilenstein, damit bringen wir auf beiden Seiten des Rheins die umweltfreundliche Mobilität voran und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Neben Berufspendlern, die dann schnell und sicher unterwegs sind, bietet diese Verbindung auch für Urlauber eine ideale Möglichkeit, zwischen Straßburg und der Ortenau mit dem Rad aktiv zu sein“, so Scherer.

Machbarkeitsstudie beauftragt

Für den Radschnellweg zwischen Offenburg und Gengenbach wurden vom Regionalverband Südlicher Oberrhein Machbarkeits- und Potentialstudien beauftragt. Der Ortenaukreis hat im vergangenen Jahr für die Verbindung die Baulastträgerschaft übernommen und einen Antrag auf Förderung bei Land und Bund gestellt, die nun bewilligt wurde. Im Bereich der Ortsdurchfahrt Offenburg geht die Baulastträgerschaft auf die Stadt Offenburg über.

„Es ist gut und sinnvoll, dass der Radschnellweg zwischen Offenburg und Gengenbach nun in die größtmögliche Förderung gekommen ist. Das ist das Ergebnis einer eng abgestimmten Zusammenarbeit des Ortenaukreises, der Kommunen und des Regionalverbands. Wegen der Übernahme der Baulastträgerschaft durch den Ortenaukreis besteht nun die Grundlage für die Realisierung dieser attraktiven Verbindung. Das freut uns sehr“, erklärt Verbandsdirektor Christian Dusch.

Start an der Otto-Hahn-Brücke

Der Radschnellweg Offenburg–Gengenbach beginnt in Offenburg auf Höhe der Otto-Hahn-Brücke und verläuft weiter über den westlichen Kinzigdamm. Dieser ist bereits heute eine wichtige Radwegeverbindung. Südlich des Gifizsees quert die Trasse die Kinzig und verläuft ab diesem Punkt östlich des Flusses. Die Trasse bindet im weiteren Verlauf die Gewerbegebiete Allmendgrün in Ortenberg und Kinzigpark in Gengenbach direkt an. Die Anbindung der Ortszentren von Ohlsbach und Ortenberg erfolgt über bestehende Wege. Ein Großteil der Strecke wird im Rahmen der Deichsanierung hergestellt. Die vorgeschlagene Trassenführung endet in Gengenbach zentrumsnah und wird in das lokale Radverkehrsnetz eingebunden. In Gengenbach soll die Trasse auf der Grünstraße als Fahrradstraße geführt werden, da somit Bevorrechtigung des Radverkehrs im Zuge dieser Fahrradstraße gewährleistet wird.

Neben der Verbindung Offenburg–Gengenbach sind für den grenzüberschreitenden Radschnellweg Offenburg–Appenweier/Willstätt–Kehl–Strasbourg und die Radschnellverbindung Offenburg–Friesenheim–Lahr positive Machbarkeitsstudien erstellt worden, Potential für weitere schnelle und sichere Radverbindungen ist vorhanden. Aktuell werden zudem noch weitere mögliche Trassen untersucht. Der Regionalverband Südlicher Oberrhein hat für die Korridore Lahr–Kippenheim–Mahlberg–Ettenheim/Ringsheim/Rust–Herbolzheim–Kenzingen–Emmendingen und (Offenburg –) Appenweier–Renchen–Achern–Sasbach–Bühl mit Verbindung nach Rheinau–Gambsheim Machbarkeitsstudien vergeben.

Radschnellwege zeichnen sich durch eine direkte Linienführung, eine Minimierung der Zeitverluste durch Anhalten sowie eine hohe Belagsqualität und großzügige Querschnitte von mindestens zwischen drei Metern (Richtungsverkehr) und vier Metern (Zweirichtungsverkehr) aus. Die Qualitätsstandards für Radschnellverbindungen in Baden-Württemberg definieren Radschnellwege als mindestens fünf Kilometer lange Verbindungen für den Alltagsradverkehr, die wichtige Orte über Gemeindegrenzen hinaus verbinden. Nach dem Ausbau sollen mindestens 2.000 Radfahrende pro Tag auf den neuen Strecken unterwegs sein. Radschnellverbindungen machen das Fahrradfahren auch auf mittleren bis längeren Distanzen attraktiv und können zu einer guten Alternative zur Fahrt mit dem privaten PKW werden, insbesondere auch im Berufsverkehr.

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