Ob Steffens zieht die Reißleine
Radwegeplanung erst einmal gestoppt

Viele Bürger sehen die Pläne zum Ausbau der Radwege in der Weingarten- und der Moltkestraße kritisch. Nun hat OB Steffens die Planungen zunächst auf Eis gelegt. | Foto: mak
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Offenburg Der Offenburger Oberbürgermeister hat Luft aus der erregten Diskussion um mögliche Baumfällungen für den Ausbau der Radwege in der Moltke- und Weingartenstraße genommen. In einer Pressemitteilung kündigt er an, dass das Vorhaben in eine neue Phase trete. Dem weiteren Prüfverfahren auf Basis des Gemeinderatsbeschlusses von Mitte Mai solle mehr Zeit und Raum gegeben werden.

Der Aufreger

Worum geht es? In der Weingarten- und der Moltkestraße sollen die Radwege verbreitert werden, doch dafür müssen Bäume fallen. Die Zahlen, wie viele davon betroffen sind, weichen stark voneinander ab – sie reichen von 50 bis 158 Bäume, die im Zuge des Bauvorhabens gefällt werden müssten. Das Thema erregt die Offenburger Bürger: Es wurde eine Online-Petition dagegen ins Leben gerufen, die mehr als 21.000 Stimmen gesammelt hat.

"Die seitdem zunehmend öffentlich geführte Diskussion zeigt, dass die Themen der Verkehrssicherheit und des Baumschutzes in der Stadtgesellschaft ernst genommen werden", so der OB. "Demzufolge geht es der Stadt nun darum, eine geeignete Lösung zu finden. Diese Lösung kann kein Baustopp sein, weil wir ansonsten keine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und damit auch der so wichtigen Verkehrssicherheit erreichen. Teil der Lösung muss es aber sein, so achtsam mit den Bäumen umzugehen wie irgend möglich, und so viele davon zu erhalten wie irgend möglich." Die Lösungsfindung bezeichnet Steffens als schwieriges Unterfangen: "In dieser Situation habe ich mich entschlossen, diesem differenziertem Thema den zeitlichen und inhaltlichen Raum zu geben, den es in seiner Komplexität offensichtlich braucht." Er wolle dem Gemeinderat vorschlagen, den Planungsprozess über die beschlossenen Vorzugsvarianten hinaus auszuweiten, so dass unter Berücksichtigung einer Vielzahl an denkbaren Aspekten die passende Entscheidung gefunden werde. Es sollen Experten, Vertreter der Bürgerschaft und die verschiedenen Interessengruppen eingebunden werden.

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