1.200 demonstrierten gegen AfD-Parteitag
Polizei stoppte zweiten Zug

Rund 1.200 Menschen protestierten am Vormittag friedliche gegen den AfD-Parteitag.  | Foto: Glaser
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  • Rund 1.200 Menschen protestierten am Vormittag friedliche gegen den AfD-Parteitag.
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Offenburg Johannes Fechner war dabei, Thomas Marwein, natürlich Jenny Haas und viele andere bekannte Gesichter. Rund 1.200 Menschen zogen am gestrigen Samstag vom Offenburger Rathaus zur Messe Offenburg, um gegen den AfD-Landesparteitag dort ein Zeichen zu setzen.

Verfassungsschutz

"Dieser Parteitag passt nicht zu Offenburg. Die AfD wird nicht ohne Grund vom Verfassungsschutz beobachtet", so Dieter Eckert auf die Frage, warum er teilnimmt. SPD-Stadträtin Sylke Rhein ergänzte: "Wir können uns nicht Freiheitsstadt nennen und so etwas zulassen." Aber rückt man dadurch die AfD nicht erst recht ins Licht der Öffentlichkeit? Cornelius Lötsch von Die Partei meinte: "Wegignorieren haben wir probiert, aber davon gehen sie nicht weg."
Auf dem Parteitag selbst bekam von dem Protest draußen niemand etwas mit. Der Lärm drang kaum in die Oberrheinhalle und vor den Fenstern versperren hohe Raumtrenner den Blick. Die AfD konnte sich in Ruhe mit ihren eigenen Themen befassen. Dass draußen 1.200 Menschen gegen die Veranstaltung demonstrieren nahm, Taras Maygutiak gelassen. "Selbstverständlich ist auch die Gegendemo legitimiert", so AfD-Stadtrat und Mitglied des Landesvorstands.
Nach den friedlich verlaufenden Kundgebungen formierte sich dann gegen 13.30 Uhr erneut ein Demonstrationszug durch Offenburg. Dieser war ebenfalls angemeldet, allerdings nicht von "Aufstehen gegen Rassismus", sondern von einem "privaten Anmelder", so die Stadtverwaltung. Allen voran stürmten mehrere hundert überwiegend schwarz gekleidete Demonstranten aus der linken Szene von außerhalb. Der Protestzug kam aber nicht weit. Die Polizei stellte sich dem schwarzen Block auf Höhe des Kronenplatzes in den Weg. Dort waren wohl schon vorher Farbbeutel geflogen. Gestoppt wurden die Demonstranten laut Polizei wegen Verstöße gegen Auflagen. Beispielsweise hätten, so die Stadtverwaltung, die Banner aus Sicherheitsgründen nicht miteinander verknotet werden dürfen. Statt wie aufgefordert stehenzubleiben, drängten die Demonstranten aber weiter gewaltsam nach vorne. Dabei besprühte einer der Teilnehmer Polizisten mit einem Feuerlöscher. Insgesamt wurden bei Handgemengen drei Beamte und zwei Demonstranten verletzt, so die Polizei. Zwar fanden anschießend noch Gespräche statt, letztendlich war das aber das Ende der Demo.

Feuerwehr musste anrücken

Es dauerte Stunden, bis von mehr als 100 Personen die Personalien aufgenommen worden waren. Dabei wurden auch Platzverweise erteilt. Zwischendurch musste sogar die Feuerwehr anrücken, weil Demonstranten Vermummungsmaterial und Pyrotechnik verbrannten. "Schade", meinte einer der Zaungäste. "Die Protestaktion hätte ein besseres Ende verdient."
Zu Redaktionsschluss dauerte der Einsatz noch an.

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