Schach spielen gegen Sweaty
Partie gegen Roboter zu ersteigern
Offenburg (st). Künstliche Intelligenz erhält immer mehr Bedeutung im Alltag und die Forschung in diesem Bereich schreitet stetig voran, so die Hochschule Offenburg in einer Pressemitteilung. Der humanoide Roboter Sweaty der Hochschule Offenburg ist ein Ergebnis dieser Entwicklung. Seit 2014 tritt er regelmäßig beim "RoboCup Soccer", der Weltmeisterschaft der fußballspielenden Roboter, gegen andere humanoide Roboter an und ist momentan amtierender Weltmeister in dieser Klasse. Doch Sweaty macht nicht nur beim Fußball eine gute Figur, er kann auch Schach spielen. Und so hatten Prof. Dr. Ulrich Hochberg von der Hochschule Offenburg und Dr. Karl-Heinz Sternemann, Geschäftsführer des gemeinnützigen Vereins "morocco formare" aus Bühl, jetzt die Idee, diese Fähigkeit mit einem guten Zweck zu verbinden: Schachfans können die erste öffentliche Schachpartie gegen einen humanoiden Roboter ersteigern.
Die oder der Meistbietende tritt an der Hochschule Offenburg gegen die künstliche Intelligenz von „Sweaty“ an. Dabei hat sie oder er auch die Möglichkeit, mit dem Entwickler-Team der Hochschule über zukünftige Möglichkeiten im Bereich der humanoiden Roboter zu diskutieren. Termin wäre der 29. April oder nach Vereinbarung. Anreise und eventuelle Übernachtung müsste die oder der Meistbietende selbst bezahlen. Der Erlös der Auktion geht direkt, ohne Abzug von Kosten, an morocco formare. Der gemeinnützige Verein ermöglicht Kindern in Marokko unter anderem durch Bildungsangebote und den Zugang zu neuen Technologien eine bessere Zukunft. Im Fokus des Engagements stehen Waisenkinder und Kinder mit Behinderung. Der Kontakt zwischen dem Sweaty-Team und Dr. Karl-Heinz Sternemann kam über die GREENLIGHT-Initiative der Hochschule Offenburg zustande.
Die Versteigerung findet hier statt.
Info
Humanoide Roboter werden künftig überall dort zur Anwendung kommen, wo andere, einfachere Maschinen ungeeignet sind. Im häuslichen Umfeld können humanoide Roboter beispielsweise als Haushaltshilfen eingesetzt werden, die älteren Menschen den Umzug in ein Altersheim ersparen – und sei es auch nur für einige wenige Monate. Das spart viel Geld und erhöht die Lebensqualität. Und auch in unwegsamem Gelände oder gefährlichen Umgebungen könnten humanoide Roboter eingesetzt werden, um Menschen zu entlasten oder sie nicht in Gefahr zu bringen.
Noch ist die Entwicklung allerdings bei weitem nicht fortgeschritten genug, weder von Seiten der Informatik und Elektrotechnik noch von Seiten der Mechanik und des Maschinenbaus. Um den Stand der Technik zu testen und Studierende anzuspornen, sich mit der komplexen Materie vertraut zu machen, bietet sich das Schachspielen an: denn dabei müssen die Roboter sowohl autonom die Umgebung (das Schachbrett, die Figuren, den Gegner) erkennen, als auch Entscheidungen fällen (nächste Züge) und Figuren setzen – können.
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