BI Bahntrasse zieht Bilanz
Offenlage der Pläne für Tunnel steht an
Offenburg (st) Es war die letzte Mitgliederversammlung der BI Bahntrasse vor der Offenlegung der Pläne für den Tunnel bei Offenburg. Deshalb konzentrierte sich der Vorstand darauf, die wichtigsten Themen aufzuzeigen. Mit Blick auf die bevorstehende Offenlage der Pläne für den Bau des Tunnels bei Offenburg wurde aufgezeigt, dass sich die Bahn in den vergangenen zwölf Monaten in erster Linie auf die Organisation der Baulogistik beschäftigte. Die BI wünscht sich, dass im Norden der Baustelle die Materialtransporte stärker über die Schiene abgewickelt werden. Zudem will man darauf hinwirken, dass den Unternehmen, die das durch den Bau anfallende Material wegschaffen sollen, klare Vorgaben gemacht werden, welche Straßen benutzt werden können. Zudem soll eine für eine ordentliche Instandsetzung der Wege und Baustelleneinrichtungsflächen gesorgt werden.
Kritisch wird die Kürzung der Mittel für den Bahnausbau gesehen. Von den vorgesehenen 45 Milliarden Euro stünden vom Bund aktuell nur 28 Milliarden zur Verfügung. Diese Mittel sollen laut BI bis 2027 reichen. Laut Bahn bedeute das, dass alles, was sich im Bau befinde, fortgeführt werde, auch begonnene Planungen - wie etwa für den Tunnel - könnten ebenfalls zu Ende geführt werden. Die Bahn sei zuversichtlich, dass die Finanzierungsvereinbarung auch für den noch nicht begonnenen Tunnelbau abgeschlossen werden könne. Die BI will wachsam bleiben.
Ausbau unter Vollsperrung
Ein wichtiges Thema war die Ertüchtigung der Rheintalbahn nach dem Tunnelbau und dem Bau der autobahnparallelen Güterzugstrecke auf 250-Stundenkilometer. Die Bahn bevorzuge von drei möglichen Varianten den Ausbau der Bestandsstrecke zwischen Offenburg und Riegel nach dem Bau der Güterzugstrecke bei Vollsperrung. Sie veranschlage dafür sechs Jahre: Das bedeutet laut BI Bahntrasse sechs Jahre keinen Schienen-Nahverkehr zwischen Offenburg und Riegel, dafür einen Busersatzverkehr. Die BI bevorzugt, dass auch Nahverkehrszüge auf der Güterzugtrasse fahren sollen. Das lehne die Deutsche Bahn aufgrund von Überlegungen der Wirtschaftlichkeit ab. Deshalb kämpfe die IG BOHR gegen die Ertüchtigung auf 250-Stundenkilometer. Der Zeitgewinn, der Bahnfahren attraktiver machen soll, ist nach Meinung der beiden BI nicht groß genug, die Auswirkungen während der Bauzeit auf die Region allerdings gravierend.
Da durch den Schienenersatzverkehr auch die Verbindungen von Offenburg in Richtung Süden betroffen sind, will sich die BI Bahntrasse darüber Gedanken machen, wie die Einhaltung des Deutschlandtaktes auch anders funktionieren kann. Diese Überlegungen sollen aber erst noch mit der Stadt und der Bahn intensiver diskutiert werden.
Planfeststellungsverfahren
Es wurde ebenfalls ein Ausblick auf das Planfeststellungsverfahren gegeben: Im März 2024 wurden die Unterlagen beim Eisenbahnbundesamt eingereicht. Im dritten Quartal 2024 findet eine vierwöchige Offenlage in den Kommunen statt, hinzu kommt eine Einwendungsfrist von einem Monat. Im ersten Quartal 2025 soll der Erörterungstermin stattfinden. Danach soll der Planfeststellungsbeschluss durch das Eisenbahnbundesamt erfolgen. Hinter einem Baubeginn im Jahr 2026 steht noch ein Fragezeichen.
Die BI Bahntrasse plant ein gemeinsames Büro während der Offenlage, um Bürgern die Unterlagen zugänglich zu machen und bei eventuellen Fragen aufklären zu können - auch mal am Abend oder samstags.
Die BI Bahntrasse feiert im nächsten Jahr ihr 20-jähriges Bestehen,
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