Nutzen für Landwirtschaft
Neue Ideen für Fotovoltaik
Oberkirch (st) Die Bürgerinitiative Umweltschutz Offenburg (BUO) besuchte im Rahmen des Offenburger Netzwerkes für Nachhaltigkeit die Agri-Fotovoltaik Anlage von Hans-Jörg Vollmer in Oberkirch-Nussbach. Nach einer Einführung durch den Vorsitzenden der BUO, Kurt Kutz, erklärte Vollmer seine Anlage und führte die 30-köpfige Gruppe zu dem Solaracker, die Module von 800 kwh bereithalten.
Die Testanlage in Nussbach ist technisch klug erdacht. Die Solarzellen, die sich in drei bis fünf Metern über den noch jungen Apfelbäumen befinden, können nach Sonnenstand passend ausgerichtet werden. Agri-Fotovoltaik hat einen doppelten Nutzen: einerseits die Stromgewinnung, andererseits schützen die Module vor zu viel Sonneneinstrahlung und Bodenerosion. Auch Starkregen trifft die Pflanzen nicht so stark, da die Zellen, je nach Ausrichtung eine Schutzfunktion erfüllen. Die Module können einerseits nach der Sonne ausgerichtet werden und andererseits die Pflanzen mit Sonne oder Schatten versorgen.
Neben der Anlage in Nussbach gibt es noch weitere Forschungsanlagen in Kressbronn am Bodensee und am Blankenhornsberg am Kaiserstuhl. In Nussbach forschen die Hochschulen von Offenburg und Kehl, das staatliche Weinbauinstitut und das Frauenhofer-Institut. Vollmer zeigte während der zwei stündigen Führung, wie er mit viel Herzblut die beste technische Lösung für seine Anlagen sucht, die er über die Firma INTECH auch international vertreibt. Er wurde mit Fragen zu der Ausrichtung der Anlage oder zu den Pflanzen regelrecht überschüttet. Aber jeder Frager kam zu seinem Recht. Es war eine sehr informative Veranstaltung. Bis diese Anlagen aber in den Normalbetrieb gehen, müssen noch viele Fragen geklärt werden.
Es sind zum Beispiel Änderungen der Landes-Bauordnung oder des Baugesetzbuches nötig. Professor Frey von der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl ist auch an dem Forschungsprojekt beteiligt und plant einen Leitfaden für die Baurechtsbehörden zu erstellen. Es bleibt zu hoffen, dass in nächster Zeit die rechtlichen Probleme mit dieser neuen Technologie gelöst werden, da dies ein Beitrag sein kann, den Bedarf an Kohle und Öl zu verringern.
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