Taubergießen
Naturschutzgebiet wird ausgezeichnet
Offenburg (st). Bei bestem Frühlingswetter trafen sich vor wenigen Tagen Fachleute, Projektpartner und geladene Gäste aus Kappel-Grafenhausen zu einem fachkundigen Rundgang durch die wilden Waldweiden.
Von dunklen zu lichten Wald
Unter Führung von Bernd Ihle, Vorsitzender des neu gegründeten Vereins Wilde Wald-Weiden, erfuhr die Gruppe von den jüngsten Entwicklungen im Gebiet. So sind im Offenland knapp 1,7 Hektar hinzugewonnen worden. Durch den Bau einer kleinen Brücke konnten im südlichen Waldteil rund weitere fünf Hektar für die Weidetiere zugänglich gemacht werden.
Je nach Bestand werden auch mit der Motorsäge Eingriffe vorgenommen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, ehemals dunklen in lichten Wald umzuwandeln. Nur in lichten Wäldern kann die Artenvielfalt explodieren.
großer Insektenreichtum
Der große Insektenreichtum, der nicht zuletzt aus den zahlreichen Dunghaufen der Weidetiere oder aus dem zunehmenden Totholzanteil stammt, lockt Insektenfresser aller Art. Im vergangenen Jahr hatte Gerd Bauschmann, Vorsitzende des Vereins Weidewelt, Gelegenheit, die Wilden Weiden zusammen mit Edgar Reisinger von der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, kennen zu lernen.
Beide sind ausgesprochene Verfechter von Weidelandschaften. Ihr Verein, die Weidewelt, lobt jährlich den Preis „Weidelandschaft des Jahres“ aus, um naturschutzkonforme Landnutzung durch Beweidung zu fördern. „Die Wilden Weiden Taubergießen sind ein großes Vorbild für den Naturschutz im Land Baden-Württemberg“, sagte André Baumann aus dem Umweltministerium.
Stück alte Kulturlandschaft
„Hier wird ein Stück alte Kulturlandschaft neu erschaffen." Jochen Paleit, Bürgermeister der Gemeinde Kappel-Grafenhausen, und Regina Ostermann, Geschäftsführerin des Landschaftserhaltungsverbandes, nahmen stellvertretend für alle Partner die besondere Auszeichnung entgegen.
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