Startschuss für Heimattage 2022
Motto ist "Heimat - Freiheit - Europa"

Freuen sich auf die Heimattage: Oberbürgermeister Marco Steffens (v. l.), Carmen Lötsch Fachbereichsleiterin Kultur und Projektverantwortliche Heimattage, und Marlon Grieshaber, Geschäftsstellenleiter der Heimattage 2022. | Foto: gro
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  • Freuen sich auf die Heimattage: Oberbürgermeister Marco Steffens (v. l.), Carmen Lötsch Fachbereichsleiterin Kultur und Projektverantwortliche Heimattage, und Marlon Grieshaber, Geschäftsstellenleiter der Heimattage 2022.
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Offenburg (gro). Als erste Stadt in der 44-jährigen Geschichte des Festes richtet Offenburg 2022 zum zweiten Mal die Heimattage Baden-Württemberg unter dem Motto "Heimat - Freiheit - Europa" aus. Beworben hat sich die Stadt bereits 2014 mit Blick auf das Jubiläum 175 Jahre Verkündigung der 13 Forderungen des Volkes im Offenburger Salmen. Das Konzept und das Motto konnten bei der Vorstellung überzeugen.

Der Startschuss für die Heimattage fiel am Donnerstag, 13. Januar, in der Offenburger Reithalle. Denn dort wurde das - vorläufige - Programm vorgestellt. Vorläufig deshalb, weil natürlich auf die jeweils geltende pandemische Lage reagiert werden muss. 

Aktuelles Motto

"Das Motto könnte nicht aktueller sein", so Oberbürgermeister Marco Steffens. "Es gibt derzeit keine Stadt, die mehr für den Dreiklang 'Heimat - Freiheit - Europa' steht wie Offenburg." Die Stadt biete den Menschen, die nicht alle dort geboren worden seien, eine Heimat. "Dies spiegelt die enorme Integrationskraft der Stadt wider." Durch die Verabschiedung der 13 Forderungen des Volkes durch die entschiedenen Freunde der Verfassung im Jahr 1847 stehe keine Stadt so wie Offenburg für den Begriff Freiheit. Denn damals seien die Menschen für ihre Freiheit eingetreten. Als Symbol dafür sieht Steffens den Salmen, der im Mai wiedereröffnet wird. "Er steht auch für die Freiheit Andersdenkender und Andersgläubiger und erinnert an die besondere Verantwortung, die wir haben", nimmt Steffens Bezug auf die Zeit, als der Salmen ein Ort des jüdischen Lebens in Offenburg gewesen war. Allein die geografische Lage am Oberrhein zeige, welche Bedeutung Europa für die Region und die Stadt habe. "Offenburg hat sechs Partnerstädte in Europa", macht Steffens deutlich.

Grußworte zum Auftakt der Heimattage kamen ebenfalls von Julian Würtenberger, Staatssekretär im Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg. Er erinnerte daran, dass Offenburg 1980 die dritte Stadt war, in der die Heimattage gefeiert wurden. Der Dreiklang "Heimat - Freiheit - Europa" habe auch für das Land eine ganz besondere Wichtigkeit. "Heimat ist mehr als nur ein Ort", so Würtenberger, der darauf verwies, dass 2022 auch 70 Jahre Baden-Württemberg und 65 Jahre Unterzeichnung der römischen Verträge im Rahmen der Heimattage gefeiert werden. 

Hans-Peter Kopp, Bürgermeister für Kultur, Finanzen, Soziales und Bürgerservice der Stadt, betonte die Wichtigkeit der Unterstützung aus der Wirtschaft für die Heimattage und stellte die Sponsoren vor. "Dank an alle, die zugesagt haben. Es ist nicht einfach, in einer Pandemie diese Unterstützung zu gewinnen", so Kopp. Dennoch hat die Stadt bislang 365.000 Euro an Sponsorenmittel erhalten. 

Karlheinz Geppert, Vorsitzender des Landesausschusses Heimatpflege Baden-Württemberg, stellte fest, dass die Heimattage auch für das Thema Ehrenamt stünden. Denn die Ehrenamtlichen seien von Anbeginn mit dabei gewesen. "Es war sehr schade, dass 2020 und 2021 den vielen Ehrenamtlichen nicht die übliche Bühne geboten werden konnte." Er verband damit die Hoffnung, dass dies in Offenburg anders sein wird.

Doch die Coronapandemie hat bereits Spuren hinterlassen: Der im Februar geplante Auftakt mit dem Offenburger Narrentag und dem großen ONB-Narrentreffen musste abgesagt werden. Dies soll 2023 nachgeholt werden und auch der Neujahrsempfang der Stadt, der dem Heimattagejahr den würdigen Einstieg bieten sollte, wird nur digital erfolgen. "Wir sind mit allen Mitarbeitenden in Gesprächen, um jederzeit auf die Lage reagieren zu können", so Carmen Lötsch, Fachbereichsleiterin Kultur und Projektverantwortliche. Die Absicht sei, im Rahmen der Möglichkeiten, möglichst viele Menschen an den geplanten Veranstaltungen teilhaben zu lassen, aber: "Wir passen die Formate den geltenden Vorgaben an." 

In Schwung kommen die Heimattage am 1. Mai, wenn mit der Eröffnung des Heimattage-Wanderwegs ein 50 Kilometer langer Rundweg, der die elf Offenburger Stadtteile miteinander verbindet, eingeweiht wird, verriet Marlon Grieshaber, Geschäftsstellenleiter der Heimattage 2022. Schwerpunkt im Mai wird die Eröffnung des Salmen am 13. Mai sein, an die sich die Baden-Württemberg-Tage am 14. und 15. Mai in der Innenstadt anschließen werden. Beim SWR-Open-Air auf dem Marktplatz ist Gregor Meyle der Topact. 

Vom 1. bis 17. Juli wird auf dem Kulturforum das E-Werk-Zelt aufgebaut: Die Philharmonie am Forum wird mit einem Projektchor die 9. Sinfonie von Beethoven aufführen. Die Junge Theaterakademie zeigt "Vision Freiheit" mit neuen Schauspielern. Das "Theater BAden ALsace Eurodistrict" ist mit "Der fröhliche Weinberg" mit dabei und es wird ein deutsch-französisches Familienfest gefeiert. 

Im September drehen die Heimattage noch einmal richtig auf: Neben dem Freiheits- und Museumsfest findet auch der Landesfestumzug 70 Jahre Baden-Württemberg am 11. September statt. "Die Heimattage werden bunt und inklusiv sein", verspricht Carmen Lötsch. "Der Offenburger Salmen zeigt wie kein Ort, wie alle verlieren, wenn die Heimat ein exklusiver Begriff wird." 

Immer auf dem Laufenden gehalten werden Interessierte hier.

Freuen sich auf die Heimattage: Oberbürgermeister Marco Steffens (v. l.), Carmen Lötsch Fachbereichsleiterin Kultur und Projektverantwortliche Heimattage, und Marlon Grieshaber, Geschäftsstellenleiter der Heimattage 2022. | Foto: gro
Marlon Grieshaber (v. l.), Bürgermeister Hans-Peter Kopp, Oberbürgermeister Marco Steffens und Kulturchefin Carmen Lötsch bei der Vorstellung des Programms der Heimattage in Offenburg | Foto: gro

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