Bauhöfe auf Winterdienst vorbereitet
Morgens um 3 Uhr rücken Streufahrzeuge aus
Ortenau (rek/gro). Der erste Schnee hat es auch bis ins Rheintal geschafft, die Winterdienste der Kommunen waren gefragt und zeigten sich bestens gerüstet auf die kalte Jahreszeit. "Für uns beginnt der Winterdienst Mitte November. Daher waren die Einsatzpläne erstellt", erklärt Raphael Lehmann, bei den Technischen Betrieben Offenburgs (TBO) zuständig.
Der Frühdienst beginnt bei Temperaturen um die Null-Grad-Marke um 3 Uhr in der Nacht. Dabei fährt ein LKW-Streuwagen eine vorgegebene rund 60 Kilometer lange Strecke auf dem Offenburger Stadtgebiet. Neben der Streuung des Salz- und Sole-Gemischs messen Sensoren am Fahrzeug den Zustand und die Temperatur des Straßenbelags. Zu den wetterbedingten Brennpunkten gehören in jedem Fall die Brücken über Flüsse, Straßen und Schienen. Die Daten werden in der Zentrale ausgewertet und das weitere Vorgehen geplant, erklärt Lehmann.
Zur technischen Ausstattung gehören vier Lastwagen, darunter zwei Unimog sowie zusätzlich vier kleinere Räumfahrzeuge für Fuß- und Radwege. Während sich die Gruppen mit der Handräumung durch Rechen, Besen und Schaufel vorwiegend um Schulhöfe und Bushaltestellen kümmern, sind weitere zehn Mitarbeiter in vier Gruppen für die maschinelle Räumung zuständig. Digital erfasst werden alle Orte, an denen Streu- und Räumungsmaßnahmen ausgeführt worden sind.
Vorbereitet wurden die TBO-Mitarbeiter im Vorfeld zur Auffrischung auf die Rechtsgrundlage für den anstehenden Winterdienst sowie die praktische Unterweisung bei den verschiedenen Einsatzfahrzeugen. Zudem wurden die neuen digitalen Anwendungen besprochen, so Lehmann.
Neben einigen verteilten Streugut-Depots an Bürgersteigen, die für die Allgemeinheit sind, haben die TBO ihre zwei großen Lager auf dem werksgelände sowie beim ehemaligen Munitionsdepot. Diese wurden vor dem Winter aufgefüllt. Dort lagern jeweils rund 300 Tonnen Salz. Dieses wird vor Ort mit der Sole gemischt und anschließend auf die einsatzbereiten Fahrzeuge verteilt. Nach den Einsätzen werde regelmäßig das Lager wieder aufgefüllt, so Lehmann, der seine Truppe für den Winterdienst gerüstet sieht.
"Alle Fahrzeuge und Geräte sind einsatzbereit", stellt die Stadt Ettenheim fest. Auch die Mitarbeiter haben sich auf den Einsatz in der kalten Jahreszeit vorbereitet. Entlang der Steillagen in der Stadt wurden Salzboxen verteilt, die Salzlager der Stadt sind voll: Insgesamt 160 Tonnen, aufgeteilt in zwei Silos à 50 Tonnen, einem offenen Lager mit 30 Tonnen und weiteren 30 Tonnen in Säcken, wurden eingelagert. Der Einsatzplan für die Fahrzeuge steht.
Je nach Wetterlage sind zwölf bis 14 Mitarbeiter des Bauhofes im Einsatz. Ihnen steht ein ansehnlicher Fuhrpark zur Verfügung: Sieben Fahrzeuge in unterschiedlicher Größe sind den Anforderungen von Eis und Schnee gewachsen. In den Stadtteilen Münchweier und Ettenheimmünster ist der Winterdienst stärker gefordert als in der restlichen Stadt. Im vergangenen Jahr rückten die Mitarbeiter zu 13 Räumeinsätzen aus. Hinzu kamen weitere 19 kleinere Einsätze und 78 Kontrollfahrten. In der Regel beginnt für die Männer der Dienst um 3 Uhr morgens.
Auch die Gemeinde Friesenheim überlässt in Sachen Eis und Schnee nichts dem Zufall. "Die beiden Salzsilos wurden gefüllt und die Gerätschaften gangbar gemacht", teilt Julia Edel, Presstelle, mit. Je nach Wetterlage sind bis zu acht Personen innerhalb der Gemeinde je Schicht im Einsatz. "Es gibt zwei Schichten", so Julia Edel. Drei Streufahrzeuge mit Räumschild und ein Kleintraktor sorgen dafür, dass niemand ins Rutschen gerät. Allerdings seien gerade auf Brücken oder an den Steilstrecken im Gemeindegebiet die Straßenverhältnisse im Winter schwierig. Acht Mal rückte der Friesenheimer Bauhof im vergangenen Winter aus.
Um 3 Uhr morgens kontrollieren die Mitarbeiter des Kehler Bauhofs in den Wintermonaten die Wetterlage. Pro Bereitschaftsgruppe sind 26 Mitarbeiter eingeteilt, die im Einsatzfall um 4 Uhr morgens alarmiert werden. Die Bereitschaftsgruppen wechseln sich im Wochentakt ab. "Seit April", teilt Annette Lipowsky, Pressesprecherin der Stadt Kehl, mit, "wurde bereits das Salz bestellt, um die Silos aufzufüllen." Frühzeitig werden in der Stadt am Rhein auch die Streupläne auf mögliche Veränderungen und notwendige Anpassungen überprüft. Die Winterdienstgeräte und Trägerfahrzeuge werden nicht kurz vor Schluss gewartet, sondern rechtzeitig.
"Die Salzlager sind komplett gefüllt", so Annette Lipowsky. "Es wurden 600 Tonnen Salz eingelagert." An 35 Einsatztagen waren über den Jahreswechsel 2016/17 Winterdienstaktivitäten notwendig. Davon waren 26 Einsätze präventiver Natur: An bekannten kritischen Stellen wie Brücken, Kreisverkehre oder bestimmte Straßenabschnitte wurde am Nachmittag Salzsole versprüht. Damit sollte einer nächtlichen Glättebildung vorgebeugt werden. "Echte Einsatztage waren es somit neun", stellte Annette Lipowsky fest.
Schon im November war der Betriebshof bei prognostizierten Temperaturen um den Gefrierpunkt in diesem Jahr unterwegs. Die neue Tramhaltestelle am Bahnhof wird ebenfalls vom Kehler Betriebshof eisfrei gehalten. "Die Übergänge sowie die Haltestellen selber werden gestreut und bei Bedarf auch geräumt", teilt Annette Lipowsky mit. Wegen der im Vergleich zum Busverkehr langen Betriebszeiten musste eine zusätzliche Bereitschaftsgruppe eingerichtet werden.
Die Räumfahrzeuge haben aufgrund der Schneeräumschilder deutlich mehr Durchfahrtsbreite als normale Fahrzeuge. Deshalb appelliert die Stadt Kehl an die Anwohner, der in den Winterdienstplänen enthaltenen Straßen, auf diesen möglichst nicht oder nur einseitig zu parken.
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