Regionalverband Südlicher Oberrhein
Mehr Schallschutz an Rheintalbahn
Offenburg/Freiburg (st) Der Regionalverband Südlicher Oberrhein hat sich in seiner Sitzung am Donnerstag, 5. Dezember, in Offenburg mit den Planunterlagen der Bahn (DB InfraGO AG) für den Abschnitt 7.1 „Tunnel Offenburg“ befasst und Forderungen zur Planung beschlossen. Die Verbandsmitglieder betonten laut einer Pressemitteilung die Bedeutung des Vorhabens für die Stadt Offenburg und die Region. Sie forderten jedoch gleichzeitig Verbesserungen der Planung, um die Auswirkungen auf Anwohner sowie auf die Umwelt zu minimieren und die Potenziale für den Schienenverkehr zu nutzen.
„Der Aus- und Neubau der Rheintalbahn ist das zentrale Infrastrukturprojekt für unsere Region“, betonte Verbandsvorsitzender Dr. Kai-Achim Klare. „In großer regionaler Zusammenarbeit ist es 2015 im Projektbeirat gelungen, die Bahn zu einer menschen- und umweltverträgliche Neuplanung zu verpflichten. Dass es den Güterzugtunnel Offenburg geben wird, ist ein Ergebnis der gemeinsamen Überzeugungsarbeit und ein großer Erfolg für die Region“, so Klare. „Mit unserer Stellungnahme zu diesem Projektabschnitt wollen wir sicherstellen, dass die Belange der Anwohnenden berücksichtigt werden und die Infrastruktur den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht wird.“
Schallschutzmaßnahmen prüfen
Ein zentraler Punkt des Regionalverbands ist die Forderung nach einer vollständigen Umsetzung des vereinbarten übergesetzlichen Schallschutzniveaus, um die Bevölkerung so gut wie möglich vor Lärm zu schützen. Verbandsdirektor Wolfgang Brucker: „Wir erwarten von der Bahn, dass sie die in der Kernforderung 2 gebündelten Vorgaben in den oberirdischen Teilen des Abschnitts 7.1 ohne Einschränkungen und auf Basis der aktuellsten Zugzahlenprognose erfüllt.“
Darüber hinaus fordert der Regionalverband das Land und die Bahn auf, die Einrichtung eines zusätzlichen Haltepunkts in Höhe Niederschopfheim, Gemeinde Hohberg, zu prüfen, so dass dessen Realisierbarkeit im Zuge der laufenden Planung gesichert werden kann. Die Reaktivierung des bis in die späten 1960er-Jahre bestehenden Haltepunkts Niederschopfheim könne die Erreichbarkeit der Gemeinde Hohberg sowie benachbarter Ortsteile erheblich verbessern. Damit werde auch die Attraktivität der Gemeinde als Wohn- und Gewerbestandort sowie des Schienenpersonennahverkehrs weiter gesteigert.
Bodenaushub
Aus Sicht der Regionalverbands bislang nicht ausreichend aufgearbeitet ist zudem, wie die Bahn mit der großen Menge an Bodenaushub aus dem Tunnel umgehen will. In Anbetracht der immensen Massen brauche es Konzepte für Bodenverwertung und Bodenschutz. Der geplante Verladebahnhof sei eine wichtige Option für den großräumigen Abtransport der überschüssigen Massen. Aus regionaler Sicht wäre es jedoch vorzugswürdig, die anfallenden Kiese und Sande innerhalb der Region zu verwerten, um die regionalen Rohstoffressourcen zu schonen.
Für erforderlich hält der Regionalverband auch erhebliche Nachbesserungen in der Planung, um den Biotopverbund zu sichern. Durch den Bau von Schallschutzwänden und Trögen sowie die Verbreiterung des Gleisfelds wird die Trasse in den oberirdischen Teilen des Planungsabschnitts zu einer praktisch vollständigen Barriere für bodengebundene Tierarten. Dem müsse vor allem mit einer Grünbrücke zwischen Appenweier und Windschläg entgegengewirkt werden.
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