Arbeitsmarktzahlen in der Ortenau
Mehr Menschen im Dezember arbeitslos
Offenburg (st) Zum Jahresende ist im Ortenaukreis die Zahl der arbeitslosen Menschen leicht gestiegen. Bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter waren zur Jahreswechsel 10.091 Frauen und Männer ohne Arbeit, 59 Personen mehr als im November. Vor einem Jahr waren 736 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen, schreibt die Agentur für Arbeit Offenburg in einer Pressemitteilung. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, bleibt für unsere Region unverändert bei 3,9 Prozent. Der Ortenaukreis belegt damit im Vergleich mit den anderen Arbeitsagentur in Baden-Württemberg mit Aalen, Ludwigsburg und Reutlingen den vierten Platz. In Baden-Württemberg liegt die Arbeitslosenquote bei 4,3 Prozent.
Entwicklung nach Rechtskreisen
Von den insgesamt 10.091 arbeitslosen Menschen werden 4.938 von der Agentur für Arbeit betreut. Die Zahl der Personen, die eine Arbeitsstelle suchen, erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat um 142 Personen und im Vorjahresvergleich um rund zehn Prozent (+475). Beim Ortenau Jobcenter beziehen 5153 arbeitslose Menschen Leistungen nach dem SGB II, das sind 83 Personen weniger als vor einem Monat, aber 261 mehr als im Dezember 2023 (+5,3 Prozent).
Entwicklung am Arbeitsmarkt (SGB III)
„Auslaufende Arbeitsverträge zum Jahresende, eine Zurückhaltung bei Neueinstellungen und betriebsbedingte Entlassungen in einigen Branchen führten im Dezember zu einer Zunahme der Arbeitslosenzahlen. Es ist abzuwarten, welche konjunkturellen Entwicklungen im neuen Jahr die Dynamik am Arbeitsmarkt verändern werden. Im Januar 2025 rechnen wir außerdem mit einem saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Weiterhin gehen vermehrt Beratungsanfragen zur Kurzarbeit ein. Aufgrund der aktuell herausfordernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hat die Bundesregierung die Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld von zwölf auf bis zu 24 Monate erhöht,“ so Theresia Denzer-Urschel, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Offenburg.
Dynamik am Arbeitsmarkt (SGB III)
In den vergangenen vier Wochen meldeten sich bei der Agentur für Arbeit Offenburg 1.239 Personen neu oder erneut arbeitslos. Gleichzeitig beendeten 1.078 Frauen und Männer ihre Arbeitslosigkeit. Im gesamten Jahr 2024 haben sich bei der Arbeitsagentur Offenburg 16.522 Personen arbeitslos gemeldet, 15870 Menschen beendete ihre Arbeitslosigkeit.
Arbeitslosenversicherung, SGB III: 4938 arbeitslose Menschen
Entwicklung nach Personengruppen
Im Ortenaukreis sind aktuell 2.104 Frauen und 2.834 Männer arbeitslos gemeldet. 523 Jugendliche unter 25 Jahre sind auf der Suche nach einer Arbeits- oder Ausbildungsplatz, davon sind 253 ohne Berufsabschluss. 1.979 Personen, die das 50. Lebensjahr vollendet haben, waren im Dezember arbeitslos. Erfreulich ist, dass die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen, die zwölf Monate oder länger arbeitslos sind, sich leicht reduzierte (-9 zum November).
Nach Geschäftsstellen
Regional betrachtet ist die Arbeitslosenzahl im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr in allen Geschäftsstellen angestiegen. Aktuell sind in Achern 515 Frauen und Männer arbeitslos, dies sind 32 Personen mehr als im November. Die Geschäftsstelle Lahr meldet einen Anstieg auf 1.368 Personen, 60 arbeitslose Menschen mehr als im Vormonat. In der Geschäftsstelle Kehl stieg die Zahl um 26 Personen auf 783. Im Vergleich zum Vormonat ist in der Hauptagentur Offenburg (1.403 Arbeitslose), Geschäftsstelle Hausach (497) und Oberkirch (372) nur ein minimaler Anstieg zu verzeichnen. Im Kinzigtal gibt es eine erhebliche Veränderung zum Dezember 2023: Die Zahl der arbeitslosen Menschen im Geschäftsstellenbezirk Hausach hat sich konjunkturell bedingt um fast ein Drittel (29,1 Prozent) im Vorjahresvergleich erhöht.
Stellensituation (SGB III)
Zum Jahresende 2024 waren 3.586 freie Arbeitsstellen bei der Arbeitsagentur unbesetzt. Dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Offenburg wurden in den letzten vier Wochen 586 neue Stellenangebote gemeldet. Fast ein Drittel der gemeldeten Arbeitsstellen entfallen auf den Bereich Produktion und Fertigung. Im Bereich Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit besteht eine weiterhin große Nachfrage nach Hilfs- und Fachkräften, 523 zu besetzenden Stellen sind hier gemeldet. Im Handel sind 402, in den Gesundheitsberufen 366 und im Baugewerbe 318 Arbeitsstellen offen.
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