"BAAL novo" zeigt im Reformationsjahr Theater in Kirchen
"Luther in seinem Suchen und Hadern"
Offenburg (arts). Das Theaterensemble "BAAL novo Theater Eurodistrict" bespielt immer wieder neue außergewöhnliche Bühnen, diesmal sind es die evangelischen Kirchen der Region. Anlässlich 500 Jahre Reformation hat der Kehler Autor Tilmann Krieg für die Theatermacher eine außergewöhnliche Martin-Luther-Inszenierung geschrieben, die Diana Zöller als Regisseurin in Szene setzt. Die Uraufführung findet am kommenden Freitag, 27. Oktober, um 20 Uhr in der evangelischen Stadtkirche Offenburgs statt. Vorab standen die Macher Rede und Antwort und gaben Kostproben des Schauspiels, das unter dem Titel „Ein Mann namens Martin“ eine weitere Sichtweise auf Luther wirft.
„Wo Licht ist, ist auch Schatten“, merkt Pfarrerin Claudia Roloff an, die zusammen mit ihrem Mann Christian Kühlewein-Roloff die Kooperation mit der evangelischen Kirche in Gang gesetzt hat und Kirche für einen idealen Aufführungsort des Stücks hält. Hendrik Pape hat sich intensiv mit seiner Rolle des Martin Luther beschäftigt, Benjamin Wendel schlüpft in die Rolle des teuflischen Belial. Beide treten über die Köpfe des Publikums hinweg ins Wortgefecht – Luther von der Kanzel, Belial von der Empore. Luthers Freunde Spalatin und von Staupitz werden von Theaterchef Edzard Schoppmann und Geschäftsführer Guido Schumacher imposant in Szene gesetzt.
Tilmann Krieg macht aus dem Schauspiel aber auch ein multimediales Spektakel, das die Kirchen mit Bild- und Videosequenzen in ein ganz neues Licht setzt, Musiker Max Siegmund steuert das Seine für die Ohren der Zuschauer bei.
So wird dieser Martin Luther zu einer eindrucksvollen Performance, die in jedem Kirchenschiff einen anderen Charakter bekommt. „Luther wird in seinem Suchen, Hadern, Streiten mit sich und der Welt gezeigt, aber auch in seiner Lebensfreude“, sagt Autor Krieg. Nicht geschmeidig, sondern zur Diskussion anregend soll das Stück sein, ergänzt Regisseurin Diana Zöller. Das Schauspiel soll aber auch den Bogen schlagen zur Gegenwart, in der ähnliche Konflikte bestehen, in denen der Teufel oft nicht minder gefährlich wirke als in Luthers Zeiten, so die Theatermacher von "BAAL novo".
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