Antrittsbesuch bei Jägerbataillon 291
Landrat besucht Soldaten
Offenburg/Illkirch-Graffenstaden (st). Im Oktober 2020 beschloss der Verwaltungsausschuss des Ortenaukreises die Übernahme einer Patenschaft für das Jägerbataillon 291 der deutschen Bundeswehr. Nun besuchten Landrat Frank Scherer und Dezernentin Diana Kohlmann, die im Ortenaukreis die Verbindungsbeamtin der zivil-militärischen Zusammenarbeit zur Bundeswehr ist, das im elsässischen Illkirch-Graffenstaden stationierte Jägerbataillon 291 vor Ort und tauschten sich mit dem stellvertretenden Bataillonskommandeur Martin Hypko über Inhalte der Patenschaft aus.
„Wir haben von dieser Verbindung schon sehr profitiert“, dankte Scherer dem Oberstleutnant. So unterstützten bereits Anfang des Jahres 15 Soldatinnen und Soldaten des Jägerbataillons elf Ortenauer Pflegeheime bei der Testung von Mitarbeitern und Besuchern. Außerdem stellte die Einheit nach einem Corona-Ausbruch dringend benötigtes Unterstützungspersonal im Altenpflegeheim St. Josef in Oberkirch zur Verfügung. Seit April 2021 und noch bis Ende Juli helfen bis zu sechs Soldaten des Bataillons in den beiden Kreisimpfzentren mit. Auch in der Kontaktpersonennachverfolgung im Gesundheitsamt unterstützten Soldaten aus Illkirch-Graffenstaden.
„Ich bin sehr dankbar für die flexible und effiziente Unterstützung des Jägerbataillon 291. Die Soldaten haben aktiv zum Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger beigetragen und leisten einen wertvollen Beitrag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie“, so der Landrat.
Quartier Leclerc
Nach einem Gespräch über die Inhalte der Patenschaft und gemeinsame Aktivitäten stellte Oberstleutnant Hypko dem Besuch aus der Ortenau das Quartier Leclerc, die Kaserne, in der das Jägerbataillon 291 untergebracht ist, vor. Scherer und Kohlmann konnten sich abschließend auf dem Antreteplatz des Quartier Leclerc zusammen mit dem Kompaniechef der Aufklärungskompanie des Bataillons Hauptmann Petzold einen Überblick über die Ausrüstung und Fahrzeuge des Jägerbataillon 291 verschaffen.
„Wir freuen uns auf die gemeinsame Zusammenarbeit mit dem Ortenaukreis. Schließlich grenzt die Ortenau direkt an Illkirch-Graffenstaden an und wir üben sehr oft im Ortenaukreis. Uns ist es daher eine Herzensangelegenheit, eine Patenschaft mit unserem deutschen Nachbarlandkreis einzugehen“, so Oberstleutnant Hypko.
Das Bataillon ist in Frankreich bereits stark vernetzt und unterhält mehrere Patenschaften mit französischen Kommunen im Umkreis um den Standort. Auf deutscher Seite ist die Patenschaft mit dem Ortenaukreis die erste. „Diese Verbindung wird ein Gewinn für beide Seiten sein“, ist Scherer überzeugt. Im Hinblick darauf, dass viele der in Illkirch-Graffenstaden stationierten Soldaten im Ortenaukreis wohnen, lud der Landrat das Bataillon zum nächsten Bürgerfest des Ortenaukreises, das im April 2022 stattfinden soll, ein.
Davor soll – sobald die Corona-Situation größere Veranstaltungen wieder zulässt - die Patenschaft noch offiziell mit der Unterzeichnung eines Patenschaftsvertrags feierlich besiegelt werden.
Information zum Jägerbataillon 291
Das Jägerbataillon 291 ist ein gemischter Jäger- und Aufklärungsverband des deutschen Heeres. Standort des Bataillons im Elsass ist Illkirch-Graffenstaden. Das Jägerbataillon wurde 2010 gegründet und ist seit Ende des Zweiten Weltkriegs der erste und einzige deutsche Kampfverband, der dauerhaft auf französischem Boden stationiert ist. Die Truppe umfasst rund 700 Soldatinnen und Soldaten, untersteht deutschem Kommando und ist Teil der Deutsch-Französischen Brigade. Neben dem Standort ist auch die Zusammensetzung des Jägerbataillon 291 einzigartig: Ihm gehören mit der Jägertruppe und der Heeresaufklärungstruppe zwei Truppengattungen an.
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