Austausch im Salmen
Kulturausschuss Deutscher Städtetag in Offenburg
Offenburg (st) Vier Oberbürgermeister, über ein Dutzend Dezernentinnen und Dezernenten wichtiger deutscher Städte: Drei Tage lang standen Offenburg und der Salmen im Fokus bundesweiter kommunaler Kulturpolitik. Offenburgs OB Marco Steffens hatte den Kulturausschuss des Deutschen Städtetags in der letzten Novemberwoche zur Tagung geladen und begrüßte die Gäste in der Heimattage- und Freiheitsstadt. Seit etwa einem Jahr gehört er selbst dem Gremium an.
Bis vor kurzem noch hatten die Pandemie und ihre Auswirkungen auf den Kulturbetrieb im Mittelpunkt der Ausschuss-Beratungen gestanden. Jetzt rückten der Ukraine-Krieg und die damit einhergehende Energiekrise ins Blickfeld. Hier ging es vor allem darum, die gestiegenen Kosten in den Griff zu bekommen. Dazu referierte Daniela Schneckenburger, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Städtetages. Ein weiterer Punkt war der Austausch über kulturpolitische Vorhaben der Bundesregierung.
Das Thema „Erinnern ist Zukunft. Demokratie stärken durch Erinnerungskultur“ behandelte Michaela Stoffels, Kulturreferentin des Städtetages. Der unmittelbare Bezug zum Tagungsort Salmen war mit Händen zu greifen. Hier war 1847 der erste Grundrechtekatalog in deutscher Sprache verabschiedet worden. Hier hatten 1938 die Nationalsozialisten die jüdische Synagoge zerstört.
Bei der Führung durch das Haus äußerten sich die Teilnehmenden begeistert über das Konzept. Die Leipziger Kulturbürgermeisterin Skadi Jennicke nach der Multimedia-Präsentation: „In dem Film wird gezeigt, wie wichtig es ist, uns allen immer wieder dieses Versprechen zu geben: Wir leben in einem freiheitlichen Land, in dem die Grundrechte gelten. Und dafür müssen wir auch jeden Tag ein Stückchen selber etwas tun.“
Neben Oberbürgermeister Steffens hatten Bürgermeister Hans-Peter Kopp und Kulturchefin Carmen Lötsch die Gastgeberrolle übernommen. Sie informierten die Teilnehmenden über die Besonderheiten des Offenburger Kulturbetriebs und über die Heimattage Baden-Württemberg, die Offenburg in diesem Jahr ausgerichtet hat.
Zu den gut 30 Gästen aus allen Teilen Deutschlands gehörten unter anderem Knut Kreuch, Jörg Aumann und Thomas Keck, die Oberbürgermeister von Gotha, Neunkirchen und Reutlingen. Auf der Ebene der Dezernenten waren die Städte Berlin, Bielefeld, Bonn, Düsseldorf, Erfurt, Erlangen, Greifswald, Gütersloh, Halle, Hamburg, Köln, Koblenz, Leipzig, Mannheim, Münster, Neuss, Nürnberg, Oberhausen, Pforzheim und Ulm vertreten.
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