24-Stunden Notfallversorgung gewährleistet – Gutachten liegt noch nicht vor
Klinikstandort Kehl wird in Zukunft deutlich aufgewertet

Die im „Modell Landrat“ beschlossenen mittelfristigen Strukturveränderungen beim Ortenau Klinikum kommen gut voran.
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  • hochgeladen von Daniel Hengst

Offenburg (dh). Die im „Modell Landrat“ beschlossenen mittelfristigen Strukturveränderungen beim Ortenau Klinikum kommen voran. Wie Ortenau Klinikum-Geschäftsführer Christian Keller gestern in einer Sitzung des Krankenhausausschusses des Ortenaukreises berichtete, liegt der Klinikverbund mit den Vorbereitungen für den Umzug der Orthopädie vom Standort Gengenbach an das Ortenau Klinikum Kehl voll im Zeitplan. Einige Änderungen werde man, anders als ursprünglich geplant, erst zum 1. Januar 2019 vollziehen und nicht zum Ende des dritten Quartals. Als Grund nannte Keller hierfür den Mehraufwand in der Buchhaltung, den man sich sparen könne, wenn die Änderungen erst mit dem Wechsel des Geschäftsjahres erfolgen würden. Auf die Ergebnisse des in Auftrag gegebenen Gutachtens zur langfristigen strategischen Ausrichtung des Ortenau Klinikums wartet dieses ebenso wie der Ortenaukreis weiterhin. 

Das medizinische Konzept für das Ortenau Klinikum Kehl ist abgeschlossen. So kann das zertifizierte Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung unter der Leitung von Chefarzt Dr. Schweigert mit dem Umzug der Orthopädie zum 1. Januar 2019 das komplette Leistungsspektrum in Kehl anbieten. Neu ist, dass die Abteilung zudem die unfallchirurgische Notfallversorgung an sieben Tagen in der Woche während 24 Stunden ohne operative Eingriffe in Kehl anbietet. Hintergrund ist, dass eine Versorgung der Patienten von Dr. Schweigert nach den Eingriffen jederzeit gewährleistet sein muss.

Auch eine internistische 24-Stunden-Notfallversorgung ist in Kehl gewährleistet. In der allgemeinchirurgischen Notfallversorgung wird der Standort Kehl seine Portalfunktion ausüben und tagsüber fachärztliche Kompetenz vorhalten. Allgemeinchirurgische Operationen werden in Offenburg durchgeführt. Bei der Versorgung chirurgischer Notfälle stößt Offenburg, laut Keller, an seine Grenzen, weshalb man die neue zeitliche Regelung in Kehl als Filter sieht, um Offenburg zu entlasten. 

Neben den medizinischen Planungen berichtete Christian Keller über mehrere bauliche Maßnahmen am Ortenau Klinikum Kehl. Das Ortenau Klinikum investiere rund eine Million Euro in diese baulichen Maßnahmen.  

Wie Keller weiter erklärte, ist die Geschäftsführung des Ortenau Klinikums bereits in enger Abstimmung mit dem Sozialministerium in Stuttgart über die im „Modell Landrat“ vorgesehene Zusammenführung der Standorte Kehl und Offenburg. Die Planungen zur Nachnutzung des Standorts Gengenbach seien ebenfalls im Zeitplan. Die Versorgung des Krankenhaus-standortes Wolfach mit anästhesiologischen ärztlichen Leistungen durch Offenburg sei für die Zukunft sichergestellt, die Bereitschaft dafür sei bei den Mitarbeitern vorhanden.

Das schmerztherapeutische Spektrum in Ettenheim werde sehr gut angenommen und brauche weitere Kapazitäten. Mit dem Notarztstandort am Klinikum Ettenheim würden die Anfahrtszeiten zu den Einsätzen reduziert. Wie es mit einer Notfallambulanz am Standort Ettenheim aussieht, prüft man, so Keller, der auch die Resolution zum Standort Oberkirch und dessen Erhalt ernst nimmt.

Dass die HNO-Versorgung in Lahr in Zukunft auf eine Überbelegung hindeutet, ist Keller bewusst, hierfür ist man bereits mit der Kassenärztlichen Vereinigung über die Kapazität in Gesprächen.

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