Sicherheitsdialog im Polizeipräsidium
Katastrophenvorsorge, Verkehr und Prävention
Offenburg (st). Katastrophenvorsorge, Verkehrssicherheit und Kriminalprävention standen im Fokus des Austauschs beim Treffen zwischen den Landräten des Ortenaukreises, Frank Scherer, des Landkreises Rastatt, Christian Dusch, und des Oberbürgermeisters Baden-Badens, Dietmar Späth, mit Polizeipräsident Jürgen Rieger vom Polizeipräsidium Offenburg.
Erstes Treffen in dieser Zusammensetzung
Bei dem ersten Treffen in dieser Zusammensetzung wurde über die aktuellen Sicherheitsherausforderungen in Mittelbaden intensiv diskutiert. Einig waren sich die Behördenleiter angesichts des Klimawandels, dass bei größeren Waldbränden, Überschwemmungsunglücken und bei großflächigem Stromausfall ein gemeinsames und sich gegenseitig unterstützendes Vorgehen erforderlich ist.
Im Katastrophenfall schnell handeln
„Wir werden eine größere Übung auf Stabsebene initiieren, um uns auf den Ernstfall – der hoffentlich nie eintreten wird – vorzubereiten,“ sagte Dusch. „Dabei werden wir behördenübergreifend zusammen mit der Polizei vorgehen“, fügte Scherer hinzu. Ziel sei es, im Katastrophenfall schnell zu handeln und möglichst alle verfügbaren Ressourcen zur Schadensbegrenzung einzusetzen. „Für das Polizeipräsidium Offenburg ist diese übergreifende Übung sehr wichtig. Unsere Aufgabe im Katastrophenfall ist es in erster Linie zu unterstützen und unseren Teil zum Schutz der Bevölkerung beizutragen.“ ergänzte Polizeipräsident Rieger.
Problemfall Motorradlärm
Auch Fragen der Verkehrssicherheit wurden intensiv erörtert. „Gerade bei den Radverkehrs- und bei den Motorradunfällen liegen wir leider über dem landesweiten Durchschnitt“, sagte der Polizeipräsident. Späth sah in der hohen Lärmbelastung auf den Zufahrtsstraßen zu den Höhengebieten im Nordschwarzwald gerade auch für Baden-Baden weiteren Handlungsbedarf. „Ich wünsche mir in einem ersten Schritt verantwortungsvolle und einsichtige Motorradfahrer, die den Sound ihrer Maschinen nicht sinnfrei aufdrehen und die Anwohner in ihrer Ruhe nicht über Gebühr stören“, so Späth. Zu den Radverkehrsunfällen sagte Dusch: „Wir fördern den Radverkehr, müssen dafür aber auch die baulichen Voraussetzungen für mehr Sicherheit in den Blick nehmen.“
Einig waren sich die Leiter der Behörden, dass die verkehrslenkenden Maßnahmen auf den Zufahrtsstraßen weiter hinterfragt und gegebenenfalls ausgebaut werden. „Gerade in den Wintermonaten haben wir es in den vergangenen Jahren geschafft, den Verkehr auf der B500 besser zu lenken und zu überwachen“, betonte Rieger. Sollten sich jedoch untragbare Verkehrszustände entwickeln, müsse über temporäre Streckensperrungen und einschränkende verkehrslenkende Maßnahmen, wie zum Beispiel Einbahnverkehre, nachgedacht werden. Die Sicherheitsverantwortlichen waren sich einig, dass die enge Kooperation auf der Fachebene weiter vorangetrieben wird. „Herausforderungen gemeinsam lösen, muss das Ziel sein,“ sagte Landrat Scherer. Die Fachebene habe die uneingeschränkte Unterstützung der Gesamtverantwortlichen der Landkreise und des Stadtkreises Baden-Baden.
Schutz vor Trickbetrügern
Maßnahmen zum Schutz der älteren Bevölkerung vor Betrügereien wurden ebenfalls diskutiert. „Eine große Herausforderung ist das Phänomen Schockanrufe, begangen durch professionelle Betrüger, die meist aus dem Ausland agieren. Dabei betreiben wir mit einer eigens eingerichteten Ermittlungsgruppe einen hohen Aufwand,“ sagte Polizeipräsident Rieger. Einigkeit bestand darüber, die Präventionsarbeit in diesem Deliktsbereich weiter zu forcieren und die Bevölkerung diesbezüglich zu sensibilisieren. „Die Generationen unserer Eltern und Großeltern müssen wir vor dieser perfiden Betrugsmasche schützen, die oftmals neben dem Verlust der gesamten Ersparnisse auch immense psychische Folgen mit sich bringt“, so Polizeipräsident Rieger.
Für die Sicherheit der Bürger sowie die Erhaltung einer hohen Lebensqualität sind auch zukünftig weitere Treffen auf dieser Ebene geplant.
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