BIM: Elisabeth Giesen, Geschäftsführerin operativer Bereich der Arbeitsagentur
Jugendliche mit Schwächen erhalten Unterstützung

Elisabeth Giesen | Foto: Agentur für Arbeit
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Offenburg (rek). Schulen und die Vorbereitung auf die Berufsorientierung sowie die Problemfälle auf dem Ausbildungsmarkt: Elisabeth Giesen, Geschäftsführerin operativer Bereich der Agentur für Arbeit in Offenburg, beantwortet die entsprechenden Fragen.

Das Schulsystem ist einem ständigen Wandel unterworfen: Sind Schüler den Ansprüchen der Arbeitgeber entsprechend vorbereitet? Welche Unterstützung bietet die Arbeitsagentur?
Die berufliche Orientierung der Schüler beginnt heute schon sehr früh, verstärkt ab der Klasse sieben. Vertiefte Informationen erhalten Schüler dann in den Vorabgangsklassen der Haupt- und Realschulen unter anderem beim Besuch im Berufsinformationszentrum (BIZ) der Arbeitsagentur. Hier können sich Jugendliche über alle Berufe informieren, dabei stehen berufskundliche Filme zur Verfügung. Unsere Berufsberater sind Profis, wenn es darum geht, im Beratungsgespräch die Stärken, Neigungen und Interessen herauszufinden. Sie beraten zu Berufen und Einstiegsvoraussetzungen und sie kennen die Ausbildungssituation im Ortenaukreis.
Die Berufsberater informieren Jugendliche in Einzelgesprächen, bei Elternabenden und bei Schulveranstaltungen über ihre Chancen und Möglichkeiten. Um auch schwächeren Schüler den Berufsabschluss zu ermöglichen, bieten wir ausbildungsbegleitende Hilfen an. Jugendliche, die im theoretischen Bereich einer Ausbildung Schwächen haben, aber praktisch recht begabt sind, ermöglichen wir mit der gestuften Ausbildung einen Berufsabschluss. Aber auch Jugendliche, die noch nicht ausbildungsreif sind, können an berufvorbereitenden Maßnahmen teilnehmen, die von der Arbeitsagentur finanziert werden.

Sind Angebote für Jugendliche mit Migrationshintergrund ebenfalls nötig und angedacht?
Grundsätzlich richten sich die Angebote der Arbeitsagentur an Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund im gleichen Maße. Wegen fehlender Sprachkenntnisse oder kulturellen Unterschieden ist der direkte Übergang in eine duale Ausbildung bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund schwerer. Aber es gibt Alternativen, zum Beispiel, geförderte Praktika bei Unternehmen zu absolvieren. Seit Januar 2016 sind bei der Arbeitsagentur zwei Spezialisten Ansprechpartner für jugendliche Migranten und Flüchtlinge. Jugendliche unter 25 Jahren, die eine Ausbildung anstreben, werden beraten und unterstützt. Viele dieser Jugendlichen bringen eine hohe Motivation und viel Potential für eine Ausbildung mit, auch wenn sie nicht immer einen Schulabschluss nachweisen können.
Gymnasiasten starten oft mit einem Studium nach dem Abitur. Nehmen entsprechend die Angebote auf der Berufsinfomesse Richtung duales Studium oder „normalem“ Studium auch zu?
Die Hochschulen werben in diesem Jahr auf der BIM für circa 500 Studiengänge. Weit über 100 Aussteller haben auch die Rubrik "Studium" angegeben. Dazu gehören Unternehmen, die duale Ausbildung und Studienmöglichkeiten anbieten. Somit können sie mit allen Jugendlichen ins Gespräch kommen. Aber auch Behörden sind vertreten, wo sich über eigene Hochschulen oder die Verwaltungshochschulen der Einstieg in den gehoben Dienst verwirklichen lässt: Beispielsweise die Polizei, Kommunen, das Finanzamt, die Arbeitsagentur, damit sind noch rund 200 weitere entsprechende Angebote auf der BIM. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Anzahl der Angebote wenig verändert.

Kommen Erwachsene eher als Eltern oder werden die Angebote auch entsprechend angenommen?
Sowohl als auch. Am BIM-Samstag kommen Eltern mit ihren Kindern genauso, wie Erwachsene in eigener Sache. Der BIM-Freitag wird von Schulklassen dominiert. Deshalb haben am Samstag Aussteller mehr Zeit für intensivere Gespräche.

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