Was macht der Winzer im Winter?
Im Weinbau gibt es immer viel zu tun

Auch wenn Schnee liegt, steht im Weinberg Arbeit an.  | Foto: Thekla Fey
  • Auch wenn Schnee liegt, steht im Weinberg Arbeit an.
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Offenburg (tf). Im Frühling, Sommer und Hebst sieht man die Winzer stets in Aktion. Doch was passiert, wenn die kalte Jahreszeit mit Eis und Schnee, Frühnebel und Frost den Tag bestimmt? Haben die Winzer dann Winterpause?

Nein, die Arbeiten im Weinberg ruhen auch dann nicht, wie Stefan Huschle vom Weingut Freiherr von und zu Franckenstein in Offenburg erklärt: "Seit Anfang Dezember arbeiten wir im Weinberg. Dort werden die Reben auf eine Fruchtrute für das Jahr 2019 zurück geschnitten. Das alte Holz wird aus dem Drahtrahmen entfernt, in der Gasse abgelegt und im Frühjahr klein gehäckselt und als organischer Dünger verwendet."

Rückschnitt steht an

Gerade beim Rebschnitt könne man gut erkennen, ob sich die Reben vom langen Sommer erholt oder unter der lang anhaltenden Trockenheit gelitten hätten. “So kann man individuell auf jeden Rebstock eingehen", sagt Georg Lehmann, Geschäftsführer der Winzergenossenschaft Rammersweier. Im Anschluss würden die alten und neuen Rebanlagen für das nächste Jahr vorbereitet: defekte Drähte würden geflickt oder ersetzt, Pfähle ausgewechselt und Drähte neu gespannt. Doch auch in den Kellern sei viel zu tun. "Der Kellermeister kontrolliert sensorisch die Entwicklung des neuen Jahrgangs“, so Lehmann.

Rotwein wird flaschenfertig gemacht

Im Weingut Renner sei die Filtration der Weißweine zurzeit die Hauptarbeit. "Zudem werden die Rotweine von der Hefe abgezogen. Das Hefedepot hat sich unten im Tank abgesetzt und der klare Wein wird oberhalb der Hefe zur Reifung in die Holzfässer umgepumpt“, so Mathias Renner vom Weingut Renner. Im Weingut Freiherr von und zu Franckenstein wartet man damit noch: "Wir werden erst Anfang bis Mitte Februar mit der Filtration beginnen", so Huschle.

In Durbach ist man bereits einen Schritt weiter, wie Stephan Danner, geschäftsführender Vorstand der WG Durbach, erläutert: "Wir sind bereits an der Abfüllung des besonderen 2018er-Jahrgangs. Die exzellenten Weine kommen in den nächsten Wochen bereits in den Verkauf."

Eiswein steht noch aus

Ob es eine Eisweinlese geben wird, ist noch ungewiss. Im Weingut Freiherr von und zu Franckenstein wurde die Lese im Oktober mit einer Traminer-Auslese beendet. Und Mathias Renner erklärt: "Wir werden die restlichen Reben jetzt schneiden, um eine Überbelastung der Stöcke zu vermeiden." In Durbach ist man noch zuversichtlich. "Vier Mitgliedswinzer haben einige Parzellen für den Eiswein stehen gelassen," so Danner. Bei der Winzergenossenschaft Rammersweier stehen noch rund zehn Ar Riesling. "Wir hoffen, in den nächsten Wochen die notwendigen Temperaturen von mindestens sieben Grad minus zu bekommen", so Georg Lehmann.

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