Offenburger Bahnhofsviertel
Im Fokus stehen ZOB und Durchgangsverkehr

Der Verkehr soll nicht mehr über die Unionrampe in die Hauptstraße geführt werden. | Foto: gro
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  • Der Verkehr soll nicht mehr über die Unionrampe in die Hauptstraße geführt werden.
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Offenburg (st). In seiner Sitzung am Mittwoch, 8. Juli, 18 Uhr, in der Reithalle beschäftigt sich der Verkehrsausschuss des Offenburger Gemeinderats mit der Führung des Verkehrs im Sanierungsgebiet Bahnhof/Schlachthof - genauer gesagt mit der Entwicklung des Bahnhofsareals.

27.000 Menschen kommen täglich am Offenburger Bahnhof an. 13.000 von ihnen benutzen die Südunterführung. 12.000 Fahrzeuge fahren über die Unionrampe in die Hauptstraße und am Bahnhof vorbei. 9.000 von ihnen haben dabei nicht den Bahnhof als Ziel, sondern sind reiner Durchgangsverkehr. 

In dem Sanierungsgebiet will die Stadt den Bereich um den Bahnhof neu ordnen und städtebaulich aufwerten. Dazu wurden bereits die Bürgermeinung eingeholt, aber auch umfangreiche Untersuchungen in Auftrag gegeben. Deren Ergebnisse werden im Verkehrsausschuss vorgestellt. 

Wo wird in Zukunft der Zentrale Omnisbusbahnhof (ZOB) liegen? Es besteht die Möglichkeit, ihn am jetzigen südlichen Standort zu belassen und das Gelände nach Osten bis an die Schienen zu erweitern. Dadurch können zusätzliche Haltebuchten angelegt werden. Eine Variante, die vor allen Dingen aus Sicht der Bus- und Bahnbetreiber zu bevorzugen ist, da sich kürzere Fahrzeiten und -wege ergeben. Der Nachteil aus städtebaulicher Sicht: Der ZOB würde sich nach wie vor trennend auf die Verbindung Bahnhof und Innenstadt auswirken. 

Untersucht wurde auch die Verlagerung des ZOB in den Norden, auf die Grundstücke zwischen Franz-Volk-Straße und Rheinstraße. Dort lassen sich mehr Bushaltebuchten unterbringen. Städtebaulich würde der Busbahnhof nicht mehr den Bahnhof von der Innenstadt abschneiden. Der Nachteil: Der Bahnhofsvorplatz wäre bei dieser Variante nicht allein den Fußgängern und Radfahrern vorbehalten, die Busse müssten weiterhin durch diesen Raum fahren. Denkbar wäre auch eine geteilte Lösung, mit der teilweisen Verlegung des ZOB in den Norden.

Daraus ergibt sich die nächste Frage: Was wird aus dem Durchgangsverkehr? Die Stadt hat aus einer Vielzahl von Varianten zwei in die nähere Betrachtung genommen. In der einen wird der Durchgangsverkehr beibehalten. Allerdings würde er nicht mehr durch die Hauptstraße geführt, sondern über die Unionbrücke in die Philipp-Reis-Straße und die Okenstraße. Denn vor dem Bahnhof sollen Flächen mit Aufenthaltsqualität geschaffen werden.

Mehr Charme hat aus Sicht der Planer die Variante, den Durchgangsverkehr komplett aus dem Viertel herauszunehmen und den Ost-West-Verkehr in der Stadt über die Otto-Hahn-Straße und den Südzubringer beziehungsweise die verlängerte Rammersweierer Straße laufen zu lassen. 

In diesem Zusammenhang ist eine Nordquerung, die vom Kreisel in der Rammersweierer Straße in Richtung Englerstraße geführt wird, angedacht. Ob diese die gewünschte Entlastung für den Verkehr bringt, ist unsicher. Zudem würde sie lange Planungszeiten erfordern. Die erste Zeit des neu gestalteten Sanierungsgebietes würde auf jeden Fall ohne die Nordquerung laufen.

Fest steht ebenfalls, dass die Unionbrücke spätestens ab dem Jahr 2030 neu gebaut werden muss. Denn sie wird, auch wenn der KFZ-Verkehr nicht mehr in Ost-West-Richtung über sie fließt, weiterhin für Busse, Radfahrer, Fußgänger, aber auch die Belieferung und Zufahrt für das Einkaufsquartier Rée-Carré erforderlich sein.

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